Kopierschutz von iOS-App missbraucht Twitter-Account

App-Entwickler haben ein Kopierschutz der besonderen Art entwickelt: Wenn die iOS-App erkennt, dass sie illegal installiert wurde, dann versendet sie im Namen des iPhone-Besitzers erst mal ein paar Tweets, um diesen bloß zu stellen.

Dumm nur, wenn die App legal erworben wurde und trotzdem diese Nachrichten verschickt.

Tweets als Kopierschutz?

Das ist schon echt ein Hammer: Wenn Käufer der 27 Euro teuren Wörterbuch-App Oxford Dictionary of English installieren, müssen diese ihren Twitter-Account angeben.

Wenn die App nun der Meinung ist, dass sie illegal installiert wurde, werden einfach englischsprachige Nachrichten via Twitter versendet, die den Übeltäter bloßstellen sollen.

„How about we all stop using pirated iOS apps? I promise to stop. I really will. #softwarepirateconfession“ wird automatisch über den eigenen Twitter-Account versendet. Zusätzlich wird auf dem Sperrbildschirm des iPhones die Nachricht „I am a software thief!“ angezeigt. (Quelle)

Nur peinlich, dass dies nicht nur geschieht, wenn es sich tatsächlich um eine Raubkopie handelt. Momentan verursacht nämich auch in Bug das Versenden dieser Nachricht auch bei ganz legal erworbenen Apps.

Wie weit darf ein Kopierschutz gehen?

Egal wie unangenehm dieser Bug vielleicht für die Entwickler ist, ich stell mir da allerdings die generelle Frage, wie weit man beim Kopierschutz gehen darf. Ist es okay, den Social-Network-Account des Benutzers zum Versenden solcher Nachrichten zu missbrauchen? Ich sage: Nein!

Nicht nur, dass der Nutzer über dieses „Feature“ nicht informiert wird, das Versenden von Nachrichten hat auch überhaupt nichts mit dem aktiven Verhindern der App-Nutzung zu tun. Das ist höchstens abschreckend. Das kann aber nich der Sinn eines Kopierschutzes sein. Denn dann könnte man auch gleich das ganze Gerät formatieren, wäre ja auch eine Art von Abschreckung, oder?

Okay, Scherz bei Seite. Aber mal ganz ehrlich, wenn das noch in Ordnung wäre, wo zieht man dann die Grenze? Wie weit darf ein Kopierschutz gehen?

Ich sage, dass ein solcher Schutz höchstens das Nutzen bzw. das Installieren der kopiergeschützten App verhindern darf, mehr aber auch nicht. Andere Einstellungen wie den Startbildschirm zu verändern oder gar das Versenden von Nachrichten im Namen des Nutzers gehen eindeutig zu weit. Was ist eure Meinung?

Comments
  1. Andreas Knauf
  2. Andi