Warum es wirklich 43.000 offene IT-Stellen gibt

Das ist doch mal wieder eine Meldung: Laut einer neuen Studie ist die Zahl der offenen IT-Stellen in Deutschland auf rund 43.000 angestiegen.

Vorallem Administratoren sollen demnach gesucht sein, aber auch für IT-Berater und Softwareentwickler gibt es danach viele offene Jobs. Aber was ist wirklich an dieser Meldung dran? Gibt es bei uns echt so wenig ITler?

Gehalts-Studie

Der Branchenverband BITKOM hat eine neue Analyse veröffentlicht, in der die aktuelle Arbeitsmarkt-Situation von IT-Fachkräften geht.

Wie schon in den letzten Jahren fiel auch dieses Jahr wieder das Urteil so aus, dass in allen IT-Bereichen Fachkräfte händeringend gesucht werden.

79% aller Unternehmen suchen derzeit Anwendungsbetreuer und Administratoren, 24% sind auf der Suche nach IT-Beratern und immerhin 11 Prozent suchen Softwareentwickler.

Betrachtet man nur die IT-Branche, so sieht der Bedarf bei Softwareentwicklern noch gravierender aus: 75 Prozent aller IT-Unternehmen suchen derzeit Entwickler!

Wau – Hammer! Schaut man sich diese Zahlen an, ist es kein Wunder, dass jedes zweite Unternehmen behauptet, dass es einen Mangel an IT-Spezialisten gibt.

Aber mal ganz ehrlich, wäre es so, dann müssten wir ITler doch von den Unternehmen richtig umgarnt und mit den besten Arbeitsbedingungen gelockt werden, oder nicht? Und, ist dem so? Ich sags mal so: Selten.

Warum gibt es die offenen IT-Stellen?

Meistens suchen die Firmen doch IT-Spezialisten mit einem genauen Anforderungsprofil. Leider ist dieses häufig so speziell, dass kaum ein Bewerber genau diesem entspricht.

Natürlich könnte man einfach einen talentierten Bewerber nehmen und diesem das Wissen vermitteln, das noch fehlt. Aber das kostet ja Geld.

Sollte man dann aber tatsächlich einen findet, der dem Profil entspricht, dann verlangt dieser ein (aus Firmensicht) viel zu hohes Gehalt, was man auch wieder nicht bereit ist zu zahlen. Also wartet man lieber und beklagt sich, dass es keine Fachkräfte gibt.

Warum funktioniert das?

Dies kann nur geschehen, weil die Not, die offene Stelle zu besetzen, noch nicht tatsächlich da ist. Noch können beispielsweise Kollegen die Arbeit durch Überstunden miterledigen.

Erst wenn die Not wirklich da ist, erst dann sind viele Firmen bereit die Spezialisten-Gehälter zu zahlen oder einen nicht ganz passenden Kandidaten einzustellen und selbst zu qualifizieren.

Solange hat man eben das Gehalt für diesen zusätzlichen Mitarbeiter gespart. Dies ist ja aus Firmensicht auch nicht unbedingt verkehrt, aber dann darf man sich meiner Meinung nach auch nicht beschweren und behaupten, dass es keine Fachkräfte gäbe.

Natürlich gibt es auch Firmen, die nach Fachkräften suchen und auch bereit sind diese ggf. weiterzubilden und trotzdem keine Kanditaten finden. Aber ich behaupte, dass dies bei weitem nicht soviele sind, wie uns die Untersuchung der BITKOM hier weiß machen will.

Persönliche Erfahrungen

Ich persönlich kann mich glücklich schätzen, da ich von meinem aktuellen Arbeitgeber eingestellt wurde, obwohl mir einige Skills fehlten, die ich mir aber auf Firmenkosten aneignen durfte.

Allerdings weiß ich auch von vielen Unternehmen, wo es eben nicht so ist und wo so verfahren wird, wie ich weiter oben beschrieben habe. Und das höre ich leider sogar recht häufig.

Wie es es bei Euch? Was für Erfahrungen habt ihr so bisher gemacht?

Comments
  1. Andre
  2. Alex
  3. Malte
  4. Wolle
  5. Alex
  6. Bernd
  7. luke
  8. Carmen