Schwerverletzter Foxconn-Mitarbeiter soll Stadt verlassen

Trotz fünf schwerer Operationen verlangt die Firma Foxconn von einem Mitarbeiter das Krankenhaus zu verlassen und die Untersuchungen in einer 70 Kilometer entfernten Stadt fortzuführen.

Was dem Mitarbeiter passiert ist und warum die Firma das verlangt, erfahrt ihr im folgenden.

Raus aus dem Krankenhaus

Von dem Apple-Zulieferer Foxconn (beliefert aber auch andere Firmen wie z.B. HP und Dell) hört man in den letzten Jahren immer wieder mal etwas, meistens geht es dabei aber um negative Dinge, wie die schlechte Behandlung der Mitarbeiter.

So auch jetzt wieder: In einem aktuellen Fall verlangt Foxcann von einem Mitarbeiter, der sich bei einem Arbeitsunfall schwer verletzt hat, das Krankenhaus zu verlassen und die Behandlungen in einer anderen Stadt fortführen zu lassen. Ansonsten würden die Krankenhausrechnungen von der Firma nicht mehr bezahlt werden.

Das Problem dabei ist aber nicht die Sturheit des Verletzten. Der Hauptgrund ist vielmehr der, dass dieser durch den Unfall die Hälfte seines Gehirns verloren hat, inkontinent und nach fünf Operationen momentan auch nicht reisefähig ist. Der 26-jährige Zhang Tingzhen hat nämlich beim Reparieren eines Scheinwerfers an der Außenwand eines Firmengebäudes einen Stromschlag erlitten und ist vier Meter in die Tiefe gestürzt.

Offiziell soll der Mitarbeiter in die andere Stadt verlegt werden, weil er dort auch eingestellt wurde. Aber was ist daran so wichtig, dass Foxconn deshalb sogar die Krankenhausrechnungen streichen würde?

Ganz einfach: Geld. Die gesetzlich vorgeschriebenen Leistungen für einen Krankheitsfall ist in der anderen Stadt nämlich niedriger als dort, wer er zuletzt gearbeitet hat und nun auch im Krankenhaus liegt.

Aus Sicht von Foxconn würden Zhang wohl nur die Leistungen zustehen, die in seinem Einstellungsort zustehen, aber nicht die entsprechenden Leistungen, wo er jetzt arbeitet.

Kein Einzelfall

Das Traurige an dieser Sache ist aber vorallem der, dass diese Geschichte nicht einmal ein Einzelfall ist.

Denn trotz der Gesetze, die solche Dinge in China regeln sollen, versuchen die Firmen anscheinend immer wieder ihre Mitarbeiter daran zu hindern ihr Recht zu bekommen. Das behauptet jedenfalls die chinesische Arbeitsschützerin Choi Suet-wah vom Chinese Working Women Network in Hongkong gegenüber Reuters.

Es ist schon wirklich bedrückend, wenn man sich solche Vorfälle mal vor Augen führt. Man kann nur hoffen, dass sich daran irgendwann mal was ändert…

Comments
  1. Justin