Privatsender ärgern sich über YouTube

Nachdem das Düsseldorfer Oberlandesgericht ein Verbot einer gemeinsamen Videoplattform der Sendergruppen RTL und ProSiebenSat.1 durch das Kartelamt bestätigt hat, kloppen die Sender nun wie trotzige Kinder auf YouTube ein.

Nichts als Ärger mit dem Internet

Die Privatsender haben es schon echt nicht leicht: Erstmal müssen sie sich mit den Angeboten der Öffentlich Rechtlichen rumärgern (Stichwort Tagesschau App und dem geplanten Video-Portal Gemany’s Gold), und jetzt geht der Ärger gleich mit YouTube weiter. Denn YouTube plant derzeit professionelle TV-Kanäle für den deutschen Markt an.

Derzeit werde ein Comedy-Kanal von Brainpool (TV Total, Stromberg etc.) geplant werden sowie ein weiterer Kanal der Produktionsfirma Endemol (Wer wird Millionär, Big Brother etc.). Das sind natürlich nicht gerade kleine Namen, die dann exklusives Material für YouTube beisteuern würden und YouTube für „Fernsehgucker“ noch attraktiver machen würde.

Und da sehen die Privatsender natürlich ihre Felle wegschwimmen. „YouTube agiert zunehmend aggressiv und bewegt sich dabei außerhalb unseres Regulierungsrahmens“ wird der ProSiebenSat.1-Vorstand Conrad Albert vom Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ zitiert.

Und auch RTLs Bereichsleiter für Politik Tobias Schmid wird in der Online-Ausgabe der Zeitschrift zitiert: „Es ist absurd. Alle rufen laut nach nutzerfreundlichen Angeboten – uns wird genau dies zum Vorteil von Google untersagt, das die Lücke natürlich zu füllen weiß“.

Verbot der Video-Plattform

Es stimmt zwar, dass das gemeinsame Video-Portal vom Bundeskartelamt verboten wurde und dass die Sender nun mit ansehen wie YouTube sein Movie-Angebot noch weiter ausbaut und professionalisiert.

Allerdings muss man auch sagen, dass das ausgesprochene Verbot ja nicht eine grundsätzliche Internetaktivität der TV-Sender untersagt. Selbst eine gemeinsame Plattform wäre sogar unter Umständen möglich. Allerdings müsste so eine Plattform dann auch für andere offen sein (wie bei YouTube beispielsweise;) ), was die Sender aber widerum nicht wollen.

Vielleicht überlegen sich RTL und ProSiebenSat.1 das ja doch nochmal. Denn ganz ehrlich: Auch wenn ich jetzt kein Fan der Privatsender bin, aber eine gute Alternative zu YouTube wäre für das deutschsprachige Webangebot ja auch nicht unbedingt schlecht, oder was meint ihr?

Comments
  1. elmensch