Word 2013: Vom Textbearbeitungsprogramm zur Lese-App

Manche Dinge liegen so klar auf der Hand und trotzdem sieht man sie nicht. So ist es auch mit dem „Lese-Modus“ (Read Mode), den es bald in Microsoft Word 2013 geben wird.

Ich muss zugeben, dass ich schon öfters von dem neuen Lese-Modus gehört und diesen auch in Präsentationen gesehen hab. Aber richtig viele Gedanken hatte ich mir bisher nicht wirklich gemacht. Das hab ich aber nun nachgeholt und kam dabei zu folgendem.

Lese-Modus

Die Zeiten, dass man Word vorallem dafür nutzte, um Dokumente zu erstellen, die später ausgedruckt würden, ist schon lange vorbei. Meistens werden die Dokumente heutzutage doch einfach per E-Mail versendet oder auf einem Netz-Laufwerk abgelegt, damit man später selber oder andere Personen diese lesen können. Und da hab ich es schon gesagt: Lesen!

Wie auch Microsoft festgestellt hat, nutzt man Word mittlerweile doppelt so häufig zum Lesen von Word-Dokument als zum tatsächlichen Erstellen oder Verändern.

Da liegt es natürlich sehr nahe einen Betrachtungsmodus einzuführen, welches das Lesen von Doc-Dateien vereinfacht. Und genau das hat Microsoft nun mit dem Read-Mode / Lese-Modus getan. Der Modus wird aber nicht einfach nur wie im bisherigen Word Viewer die Dokumente einfach anzeigen, er soll das Dokument auch lesefreundlich darstellen.

Hierfür wird Word das Dokument wie eine Art digitales Magazin präsentieren, welches sich im Vollbildmodus an die Displaygröße anpasst und kaum noch GUI-Elemente anzeigt. Natürlich werden auch Fingergesten unterstützt, die dem Nutzer von Touch-Geräten das sprichwörtliche Durchblättern der einzelnen Seiten ermöglicht. Eine eine neue Navigationleiste soll zudem ermöglichen Seiten direkt anzuspringen.

Den Hauptunterschied des Lese-Modus wird aber die Textformatierung sein, das aber sicher den einen oder anderen Dokumentersteller noch in den Wahnsinn treiben wird.

Formatierung

Der Lese-Modus wird den Text nämlich je nach Platz umformatieren und zum Beispiel in Spalten aufteilen, um so den Lesekomfort zu verbessern.

Auch Bilder, Diagramme und Tabellen werden automatisch angepasst. Diese sollen zwar jederzeit mit einem Klick vergrößert werden können, aber man wird beim Erstellen von Dokumenten diese automatischen Anpassungen und Formatierungen einfach beachten müssen.

Je nach Nutzertyp kann dies natürlich Segen und Fluch zugleich sein. Denn für die jenigen, die sich nicht soviel Gedanken über solche Dinge machen, wird dies von Vorteil sein. Für andere, die beispielsweise Dokumenten erstellen, die die Leser später in einem speziellen Format sehen sollen, wird das aber sicher problematisch.

Diese werden wohl auch in Zukunft wie bisher den Umweg über das Erstellen eines PDFs gehen müssen. Denn das Problem der unterschiedlichen Formate besteht ja schon heute bei den unterschiedlichen Word-Versionen, die ja Seitenumbruche, Fußzeilen oder ähliches manchmal unterschiedlich interpretierten.

Der zweite Blick

Insgesamt muss ich sagen, dass ich den Modus für eine gute Idee halte, auch wenn erst auf den zweiten Blick.

Denn das eigentlich Problem ist meiner Meinung nach, dass man dieses Feature kaum gut vermarktet kann, jedenfalls nicht ohne das es ein bisschen lächerlich wirkt.

Wie gut dieser Lese-Modus dann am Ende mit seinem ganzen Umformatieren wirklich funktioniert, wird sowieso nur die Praxis zeigen können. Und dann wird man auch sehen, ob er sich durchsetzen kann. Denn der nächste Schritt ist ja die Integration des Reader-Mode in den Word Viewer sein, denn es ja im Gegensatz zu Word kostenlos gibt.