Microsofts Entity Framework wird Open Source
Microsoft wird im wahrsten Sinne wieder ein kleines bisschen mehr Offen.
Und zwar hat das Unternehmen entschlossen, das Entity Framework ab sofort als Open Source Software zu veröffentlichen. Was dahinter steckt, erfahrt ihr im folgenden.
ADO.NET Entity Framework
Vor fast genau vier Jahren, am 11. August 2008, erblickte die ersten Version des Entity Framework (EFv1) im Service Pack 1 des .NET Framework 3.5 das Licht der Welt.
Das Framework ist ein Object-Relational Mapping (ORM) Framework, welches die Objekt Orientierten Programmiersprachen mit SQL-Kommandos für Datenquellen verbindet. Der Sinn des Entity Framework ist, dass man in C# oder Visual Basic die „Objektorientierte Welt“ nicht mehr verlassen muss und nur noch mit Objektinstanzen arbeiten kann.
Der Vorteil ist, dass man so beispielsweise keine Text-Strings mehr zu schreiben braucht, die die SQLs enthalten, deren Syntax in einem String natürlich bisher nicht getestet werden können. Aber auch Anfragen, die über Objekte des Frameworks an eine Datenquelle geschickt werden, erzeugen als Ergebnis weiterverarbeitbare Objekt-Arrays mit dementsprechenden Properties.
Ab jetzt Open Source
Wie jetzt Scott Guthrie (Corporate Vice President der Microsoft Server und Tools Sparte) auf seinem Blog bekannt gegeben hat, hat Microsoft den Code des Frameworks nun unter Apache-2.0-Lizenz auf Microsofts Open Source-Plattform CodePlex veröffentlicht.
Begründet wird diese damit, dass man schon in der letzten Zeit die Community immer weiter in die Entwicklung hineingezogen hat und nun der nächste Schritt kommen müsste: Open Source.
Das bedeute aber nicht, dass sich Microsoft jetzt aus der Entwicklung herausziehe. Lediglich der Input der Entwickler-Community solle so weiter intensiviert werden.
Die Entwickler von Microsoft, die sich bisher mit der Weiterentwicklung des Frameworks beschäftigen, würden auch in Zukunft die Entwicklung vorantreiben. So solle es auch in Zukunft von Microsoft offizielle Releases des Frameworks geben, die auch von Microsoft komplett supportet werden, wozu auch die Integration in Visual Studio dazu gehöre.
Öffnung statt Abschottung?
Damit beschreitet Microsoft den Weg der Öffnung gegenüber anderen auch weiterhin, worüber ich froh bin. Schließlich war dies nicht unbedingt abzusehen, wenn man den aktuellen Trend zu geschlossenen Systemen betrachtet und Microsofts Ankündigung, den Windows Store als alleinige Bezugsquelle für Metro-Apps zu etablieren.
Microsoft bevorzugt aber offensichtlich ein anderes Prinzip als völlige Abschottung: Ein geschlossenes System, das Offen für Dritte ist. Dies ist auch notwendig, denn im Privatbereich verlangen die Kunden eine einfache Nutzung der Systeme ohne viele Stolpersteine (der Grund warum Apple so ein Erfolg hat), im Businessbereich verlangt man wiederum auch Kompatibilität mit anderen Systemen.
So gibt es ja für Firmen bereits eine Ausnahme beim Anbieten von Metro-Apps. Und durch die Offenlegung von Schnittstellen-Frameworks wie dem Entity Framework wird dies natürlich nochmal unterstützt.
Ob sich diese Entscheidung aber auch tatsächlich auszahlt und wie sich das Entity Framework nun tatsächlich weiterentwickeln wird, muss aber wohl abgewartet werden. Denn zuviele Köche verderben bekanntlich ja auch manchmal den Brei. Was meint ihr?