Fantasy-Game SPARX hilft gegen Depressionen

Wenn es zu Amokläufen kommt, werden immer gerne die bösen Computerspiele als Ursache genannt.

Eine wisschenschaftliche Untersuchungen hat dies zwar nicht widerlegt, aber schon einmal bestätigt, dass Computerspiele auf jeden Fall gegenteilige Wirkung haben können, nämlich das Therapieren von Depressionen.

SPARX

Das Fantasy-Game SPARX ist ein Fantasy-Rollenspiel (RPG), in dem der Spieler in die Rolle eines individualisierbaren Computercharakters schlüpft, mit dem man sieben unterschiedliche Fantasy-Welten erkundet.

Grafisch erinnert das Game ein bisschen an Final Fantasy, wie ihr dem folgenden Trailer entnehmen könnt.

Das Besondere an diesem Spiel ist aber ohnehin nicht die Grafik sondern der eigentliche Zweck des Games. Denn es wurde nicht zum Erzielen von Umsatz und Gewinn entwickelt sondern zum Behandeln von Depressionen.

So wurden alle Aufgaben, die der Spieler lösen muss, so ausgelegt, dass sie einen therapeutischen Zweck erfüllen. So werden beispielsweise Fähigkeiten zum Lösen von Problemen vermittelt oder auch das Erkennen und Bekämpfen von negativen Gedanken gefördert.

Das Projekt wurde vom neuseeländischen Gesundheitsministerium in Auftrag gegeben, welches im Jahr 2011 sogar in der Kategorie „e-Health and ‚Environment“ den IT-Preis „World Summit Award“ gewonnen hat.

Das Computerspiel wird überlicherweise über einen Zeitraum von vier bis sieben Wochen gespielt. Üblicherweise werden die Patienten in dieser Zeit aber nicht komplett alleine gelassen sondern von geschultem medizinischen Personal betreut.

Therapieerfolge

Nun haben Forscher der neuseeländischen Universität Auckland den therapeutischen Erfolg des Computerspiels nochmal detailierter untersucht und kamen auf ein erstaunliches Ergebnis.

Für dies Untersuchung wurden zunächst 187 junge Menschen zwischen 12 und 19 Jahren mit „moderaten Depressionen“ an zufällig ausgewählten medizinischen Einrichtungen ausgewählt und drei Monate lang an begleitet. Diese Jugendlichen wurden in zwei Gruppen aufgeteilt haben, wobei die erste Gruppe auf herkömmliche Weise mit Gesprächstherapie behandelt wurde.
Die zweite Gruppe wurde mit dem Computerspiel SPARX behandelt.

Während dieser Zeit wurden erschiedene Merkmale der Probanden im Bereich der psychischen Gesundheit und der Lebensqualität betrachtet.

Das Ergebnisse zeigten schließlich auf, dass die SPARX-Behandlung die Symptome der Depressionen um mindestens ein Drittel zurückging und somit den gleichen Erfolg hatte wie die Gesprächstherapie.
Bei den Teilnehmern, die das Spiel intensiver spielten und mindestens vier der sieben Welten erreichten, war der Erfolg sogar wesentlich besser.
So lag der komplette Heilungserfolg bei dieser Gruppe bei 44 Prozent. Bei der herkömmlichen Behandlung erfolgt eine vollkommene Genesung nur bei gerade 26 Prozent.

Und da sag noch einmal jemand, dass Computerspiele immer nur böse seien 😉