Flash-Entwickler sollen für Premium-Features zahlen
Adobe hat in einer Pressemitteilung verlauten lassen, dass Entwickler zukünftig für das Nutzen spezieller Funktionen zur Kasse gebeten werden.
Allerdings wird nicht jedes Game davon betroffen sein.
Premium Features
In der Veröffentlichung gab Adobe bekannt, dass es zukünftig einige kostenpflichtige Funktionen gibt. Zu diesen Premium-Features gehört der Zugriff auf die Rendering-Engine Stage 3D, die Hardware-beschleunigtes Grafik-Rendern ermöglicht sowie Domain Memory, welches bei C/++ Cross-Compilern wie dem Adobe Alchemy eingesetzt wird.
Aber, und das ist eine erleichternde Nachricht, muss nicht jeder zahlen. Es müssen lediglich diejenigen Entwickler / Entwickler-Studios zahlen, die einen Jahresumsatz von mehr als 50.000 US-Dollar mit ihren Flash-Apps machen und beide obigen Features in Anspruch nehmen.
Außerdem sind alle Anwendungen von der Kostenpflichtigkeit ausgeschlossen, die vor dem 01.08.2012 veröffentlicht wurden. Für diejenigen, die dann zahlen müssen, sind dann 9 Prozent ihrer App-Einnahmen jenseits der 50.000 US-Dollar fällig.
Umsetzung der Lizenzbedingungen
Was ich mich bei solchen Lizenzbedingungen immer frage (bei Unity gibt es ja ähnliche bei der Nutzung der Free-Version), ist der Punkt, wie Adobe überprüfen will wie viel Umsatz ich denn nun gemacht hab? Wollen die meinen Steuerbescheid am Ende des Jahres sehen oder wie soll das funktionieren?
Vielleicht hat ja einer von Euch Erfahrungen mit solchen Lizenzen und kann mal was dazu schreiben. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass Adobe alle Kunden-Steuerbescheide durchschaut, um zu erfahren, wieviel Geld zu denn nun verlangen dürfen 😉
Naja, die werden sich beim Erstellen ihres Lizenzmodells schon Gedanken über die Umsetzung gemacht haben.
Ach ja, Adobe hat im gleich Atemzug mit den Lizenzänderungen auch eine neue Partnerschaft mit Unity Technologies bekannt gegeben. Auf Unity-News.de hab ich ein bisschen mehr zu dieser neuen Partnerschaft zwischen Adobe und Unity Technologies geschrieben.
Solche Lizenz-Geschichten werden meist auf Vertrauensbasis abgerechnet und ob die Angaben wirklich stimmen wird nur nachgeprüft, wenn die Zahlen doch sehr stark abweichen von der Wirklichkeit.
Bei uns in der Firma müssen wir uns auch mit ähnlichen Lizenzbelangen rum ärgern. Die MPEG LA (MPEG2/h264) bzw. die VIA Licensing (AAC) bekommt einmal im Monat eine Abrechnung mit den Verkauften Decodern/Encodern. Da wurde auch noch nie wirklich nachgeprüft ob die Zahlen stimmen.
Solche Angaben sollten aber immer möglichst korrekt sein, denn wenn man da falsche Angaben macht, gibt es in den meisten Lizenzverträgen Strafzahlungen (in nicht unerheblichen maß) bzw. verliert man die Erlaubnis die Angebotene Sache anzubieten.
ich find das fair… so werden die Start Up Entwickler geschont. Wenn sich das alles im Rahmen hält, bin ich bereit was zu zahlen