iPhone 4S-Käufer verklagt Apple wegen fehlerhafter Siri-Steuerung

So schnell kann das gehen: Noch gestern verklagte Apple Mitbewerber und andere Unternehmer, weil sie gegen irgendwelche Apple-Patente oder -Markenrechte verstießen.

Jetzt wird Apple selber verklagt – und zwar von einem eigenen Kunden.

Siri

Die wohl am meist beworbene Funktion des iPhone 4S ist wohl unbestreitbar die integrierte Sprachsteuerung Siri.

Kaum eine Werbung behandelt nicht die kleine künstliche Intelligenz. So werden in den Apple-Werbefilmen gezeigt wie Siri für den Nutzer ein Restaurant findet, wie es Termine anlegt oder auch praktische Tipps zum Krawattenknotenbinden gibt.

Dass diese Spracherkennung aber nicht ganz so problemlos funktioniert wie in der Werbung gezeigt, wird wohl jeder bestätigen, der bereits ein iPhone 4S in den Händen hatte. Aber seit ihr schon auf die Idee gekommen deshalb Apple zu verklagen?

Der US amerikanische Käufer Frank M. Fazio war so sehr von Siri enttäuscht, dass er nun eine Klage gegen den iPhone-Hersteller eingereicht hat. Er fordert Schadensersatz, weil Apple gegen kalifornisches Wettbewerbsrecht verstöße und sich der fahrlässigen Falschdarstellung schuldig gemacht habe.

Seine Anwälte beabsichtigen sogar das iPhone 4S komplett zu verbieten und wollen aus der Klage eine Sammelklage machen.

Beta

Der Vowurf von Frank M. Fazio ist relativ simpel: Siri funktioniert nicht richtig. Häufig werden die Befehle einfach nicht richtig interpretiert, entweder sie werden gar nicht verstanden oder sie werden missverstanden. Und wenn eine Antwort mal kommt, dann würde dies sehr lange dauern, so der Kläger.

Ein großer Kritikpunkt hierbei ist, dass sich Siri laut eigenen Aussagen von Apple offiziell noch im Betastadium befindet. Allerdings finde man diese Information nur versteckt auf der Homepage. In der Werbung würde hierauf überhaupt nicht hingewiesen, im Gegenteil. Es würden Dinge gezeigt, die Siri momentan nicht leistet.

Meine Meinung

Anfangs, als ich von dieser Klage las, hab ich nur mit dem Kopf geschüttelt. Schließlich lernt jedes Kind, dass die in der Werbung gezeigten Produkte nicht viel mit der Wirklichkeit zu tun haben.

Aber den zuletzt genannten Punkt mit dem Betastatus finde ich da aber schon einen Hammer. Das geht wirklich nicht, man kann doch nicht soviel Werbung mit einem Feature machen, welches sich noch im Betastadium befindet ohne auf diesen hinzuweisen.

Da finde ich den Vorwurf der fahrlässigen Falschdarstellung schon gerechtfertigt. Zwar würde ich selber deshalb nicht vor Gericht ziehen, aber den Ärger über die Verschleierung des tatsächlichen Entwicklungsstadiums der Siri-Steuerung verstehe ich schon.

Was denkt Ihr? Ist das völlig überzogen oder nachvollziehbar? Könnte Frank M. Fazio Erfolg haben oder wird er von den Apple-Anwälten in der Luft zerrupft?

Comments
  1. Dan
  2. Nerdy
  3. Moritz
  4. Bernd