Mein CeBIT 2012 Rückblick – ACTA, Rösler und Windows 8

Es gab wohl kein Thema, dass auf der diesjährigen CeBIT so heiß diskutiert wurde wie das Thema ACTA.

Aber es gab auch noch andere Themen, die bei meinem CeBIT-Besuch am Donnerstag meine Aufmerksamkeit auf sich zogen.

Managing Trust und ACTA

Die CeBIT ist jedes Jahr wieder ein Besuch wert, so auch natürlich 2012.

Das Leitthema lautete dieses Jahr „Managing Trust“.  Hierbei geht es um Vertrauen und Sicherheit in der digitalen Welt. Allerdings kontakarierte ein Thema dieses Hauptthema, und das lautete ACTA. Und ACTA ist ja genau das Gegenteil von Vertrauen.

Denn auch wenn offiziell in Deutschland kein Handlungsbedarf besteht, kann durch die ungenauen Definitionen des ACTA-Abkommens eine stärke Kontrolle durch die Provider entstehen, was weder die Nutzer noch die Provider wollen.

Was ist ACTA? Wo sind die Vorteile? Wo sind die Risiken? Sind die Proteste berechtigt? Es gab wohl kein Forum auf der CeBIT wo das Thema nicht behandelt wurde. Allein an meinem Tag, wo ich dort war, hab ich 3 Podiumsdiskussionen mitbekommen, bei denen darüber diskutiert wurde.

Leider ist das Hauptproblem von ACTA, dass einfach zu viele Punkte nicht weiter spezifiziert wurden, damit man sagen kann, was kommen wird, und ob ACTA wirklich zu so einer Provider-Überwachung führen wird oder eben nicht. Aber hierfür müssten ja Dinge ausgeschlossen werden, und genau das wollen die Vertragsinitiatoren nicht.

Metro-App-Entwicklung für Windows 8

Aber auch Windows 8 war ein großes Thema, dem ich mich persönlich auf der Messe ein bisschen mehr gewidmet hab.

Hierzu passte es natürlich gut, dass Microsoft extra Windows 8-Seminare für Entwickler veranstaltete, welches ich mir natürlich auch anschaute.

In 2,5 Stunden wurde interessierten Entwicklern Windows 8 und die Metro-Umgebung näher gebracht. Es war schon sehr spannend mal zu sehen, worauf man als Entwickler demnächst zu achten hat.

So gibt es beispielsweise allgemeine Design-Richtlinien, wie Metro-Apps aufgebaut und die Controls angeordnet sind und wie die Benutzerführung aussehen sollte. Hierfür haben die Vortragenen gezeigt, wie man einen einen Desktop-RSS-Reader in eine Metro-App umwandelt.

Plugins im Metro-App-Internet Explorer

Für ein Aufhorchen sorgte bei mir, dass Apps wie der Internet Explorer im Desktop anders funktionieren als in der Metro-Umgebung. Es könnte gut möglich sein, dass gewisse Plugins für den Internet Explorer demnächst nur noch in der Desktop-Umgebung funktionieren, im Metro-Design aber nicht mehr.

Ich hab zwar nicht mit den Microsoft-Mitarbeitern über die allgemeine Verwendung von Plugins diskutiert, aber speziell für Unity wurde schon angedeutet, dass das Webplayer-Plugin nicht mehr in der Metro-Umgebung unterstützt werden würde. Wie weit dies dann auch für Flash und andere Plugins gilt, werden wir wohl erst dann sehen, wenn es soweit ist.

Besondere Ereignisse

Apropos Microsoft, als ich so am Microsoft-Stand herumlief, kam mir auf einmal eine große Menschentraube mit viel Blitzlichgewitter entgegen. In der Mitte war unser Wirtschafsminister Philipp Rösler, der gerade eine Sonderführung über den Microsoft-Stand bekam.

Auf dem Heimweg hörte ich dann, dass sich danach noch ein offensichtlich wütender CeBIT-Besucher mit einem Stück Torte bewaffnet auf unseren Minister noch gestürzt hat. Da Rösler bei meiner Begegnung noch fröhlich gelaunt war (siehe oben), denke ich mal, dass die Attacke erst später passiert sein müsste 😉

Was mir persönlich auch noch gut gefiel war eine Aktion von Intel. In der sogenannten „Bloghütte“ konnten Blogger aller Art ihr Quatier beziehen, um dort ein bisschen zu relaxen, surfen, quatschen und sich kostenlos verköstigen lassen. Danke dafür!

Wart ihr auch auf der CeBIT? Wenn ja, wie hat sie euch gefallen und was habt ihr so erlebt?