Interessante Details zum Windows Store
Microsoft hat diese Woche seinen Windows Store vorgestellt, in dem zukünftig Softwareentwickler Metro-Apps wie auch normal Win32-Programme für Windows 8 verkaufen können.
Dabei sorgte Microsoft mit einigen Details durchaus für ein paar Überraschungen.
Apps und Umsatzverteilung
Der Windows Store soll nach Wunsch von Microsoft zur zentralen Anlaufstelle werden, wenn es um Anwendungen für Windows 8 geht. Egal ob es um die neuen Metro-Apps geht oder um herkömmliche Softwareprogramme, sie sollen alle dort erhältlich sein.
Wie in anderen App Stores auch gibt es eine Standardumsatzaufteilung, bei der die Entwickler 70% erhalten und Microsoft 30%.
Allerdings gibt es einen großen Unterschied: Bei sehr erfolgreichen Anwendungen, die mehr als 25.000 US-Dollar Umsatz generieren, werden die Einnahmen im Verhältnis 80 zu 20 aufgeteilt. So will Microsoft auch erfolgreiche Anwendungen in seinen Shop locken, denen die Standardaufteilung möglicherweise nicht reizvoll genug sein könnten.
Wer seine Software dort anbietet, muss zunächst aber auch einen jährlichen Betrag zahlen. Bei Einzelentwicklern werden 49 und bei Unternehmen 99 US-Dollar fällig.
Kostenpflichtige Software und Open Source Ausnahmen
Wer Software über den Windows Store verkaufen möchte, der kann für einen Betrag zwischen 1,49 und 999,99 US-Dollar diese dort anbieten. Zudem soll es möglich sein, kostenlose Testversionen dieser Programme anzubieten.
Aber auch kostenlose Open Source Software kann über den Store vertrieben werden. Hierbei treten aber besondere Regelungen in Kraft, damit keine Konflikte zwischen den normalen AGBs des Stores und der Open Source Lizenzen entstehen.
So ist beispielsweise die Weitergabe einer dort erworbenen Anwendung normalerweise verboten. Bei freien Anwendungen gilt diese Regelung nicht. Dies ist echt clever. Denn damit beugt Microsoft schon im Vorwege Ärger vor, den Apple beispielsweise in der Vergangenheit mit dem Entfernen des VLC-Players hatte.
Im folgenden Video könnt ihr ein paar Eindrücke vom Windows Store bekommen:
Releasetermine und Entwicklerwettbewerb
Spätestens mit Windows 8 soll auch der Windows Store fertig sein. Aber schon im Februar, wenn die Beta-Version von Windows 8 erscheint, wird es voraussichtlich auch die erste Beta-Version des Windows Stores geben.
Damit der Store aber nicht mit leeren virtuellen Regalen startet, ruft Microsoft jetzt schon die Entwickler-Community auf Apps zu entwickeln.
Hierfür hat Microsoft einen Entwicklerwettbewerb ins Leben gerufen, wo neben Windows-8-Tablets auch viele weitere interessante Gewinne winken.
Hier geht es zu dem Entwickler-Wettbewerb.
Entwickler 70% erhalten und Microsoft 20% wo bleiben die restlichen 10%?
30% gehen an Microsoft und die restlichen 70% an den Entwickler 🙂
Ich frage mich wie lange sich das 70 zu 30 Model noch halten kann. Sehr lukrativ ist das nicht wirklich. Wenn ich meine Software dort anbieten würde, gäbe es sie auf meiner Seite 30 % günstiger. (heißt im Store zahlt der Kunde im Grunde 100% an mich +30% an MS, da ich dieses Model nicht einsehe)
Die jährliche Gebühr finde ich nicht so schlimm, gerade für kleinere Entwickler ein interessantes Angebot.
Ich glaube gerade unbekannte Anwendungen und Spiele werden von so einem Store profitieren. Große Softwareschmieden wie Adobe wird das Geschäft dort wohl eher weniger reizen.
Ich kann nur hoffen, dass dieser Schrott scheitert, so ähnlich wie Windows Phone 7 und sich dann Microsoft endlich mal an Android orientiert und nicht an Apple. Warum soll ich 49$ zahlen um eine kostenlose Software anzubieten? Das entbehrt jeder Logik. Ich finde es nur schade, dass man dann auf der Metro Oberfläche wieder mal keine guten kostenlosen Programme zu sehen kriegt. Ach halt, bestimmt wird das dann gehackt, so wie bei iOS … Von der Zensur, die im Store herschen wird, will ich erst garnicht reden.
Hallo Hellsfoul,
viele Entwickler, die kostenlose Apps anbieten, verdienen ihr Geld zwar nicht durch den direkten Verkauf der App, aber z.B. durch InApp-Verkäufe oder durch Werbung. Davon abgesehen sind die Administrations-Kosten bei einer kostenlosen App genauso hoch wie bei einer kostenpflichtigen. Und die müssen ja auch bezahlt werden 😉