Adobe schiebt Flex-SDK ab

Letzte Woche wurde bekannt, dass Adobe die Weiterentwicklung des Flash for Mobil Plugins einstellt.

Nun folgt der nächste Paukenschlag: Auch das Flex-SDK, mit dem Web-Entwickler Rich Internet Applications erstellen können, wird von Adobe ausgelagert.

Adobe übergibt Flex an Spoon

Adobe übergibt das Flex-SDK an die Open Spoon Foundation, die zukünftig für die Pflege und Weiterentwicklung veranwortlich sein wird.

Das Unternehmen wird sich zunächst aber nicht komplett aus der Entwicklung zurückziehen. So will das Unternehmen immer noch in der Projektleitung vertreten sein, die aus Entwicklern aus dem Flex SDK Engineering Team, ausgewählten Softwareentwicklern aus der Flex Community, Mitgliedern der Open Spoon Foundation sowie einigen Vertretern verschiedener Unternehmenskunden bestehen wird.

Die Zukunt ist HTML5

Die dadurch eingesparten Ressourcen will Adobe vorallem in die Weiterentwicklung seiner HTML5-Sparte stecken. Hierzu gehören unter anderem jQuery, WebKit wie auch PhoneGap, das sie erst vor kurzem durch die Übernahme des Softwareherstellers Nitobi in ihr Portfolio aufgenommen haben.

Denn auch wenn laut Adobe Flex momentan die bessere Wahl für große Kundenprojekte sei, so gehöre die Zukunft  HTML5.

Der Flash Builder bleibt von den Entscheidungen aber unangetastet. Er soll nicht nur weiterentwickelt werden, Adobe will auch sicherstellen, dass der Flash Builder auch mit künftigen Versionen des Flex-SDKs kompatibel ist.

Adobe gesteht ein, dass die Kommunikation der Entscheidungen bezüglich des Flex-SDK besser hätte besser sein können. Deshalb wolle man in der nächsten Zeit regelmäßig über den Stand der Entwicklung mitteilen.

Bei Adobe scheint nicht nur ein leichtes Umdenken in Sachen Flash stattgefunden zu haben. Da scheint man sich wohl langsam darauf vorzubereiten, dass Flash eines Tages möglicherweise überhaupt nicht mehr genutzt werden könnte.

Plugin-freies Browsen

So unrealistisch scheint dies gar nicht zu sein. Denn immer mehr Geräte unterstützen in ihren Browsern überhaupt keine Plugins mehr.

So spricht ja selbst Microsoft auf seinem Internet Explorer Blog über das plugin-freie Browsen. Damit meinen sie natürlich auch nicht nur Flash sondern auch Silverlight, das ich ja bereits gestern in meinem Artikel Ist nach Silverlight 5 Schluss? angesprochen hatte.

Ob dem wirklich so wird, muss allerdings abgewartet werden. Schließlich ist HTML5 noch lange nicht so mächtig, dass man mit diesem z.B. so mächtige 3D Webgames erstellen kann, wie mit Unity und ihrem Unity Web-Plugin.

Aber das ist ein ganz anderes Thema. Warten wir mal ab, was da kommen wird. Adobe bereitet sich jedenfalls auf so ein Szenario vor, und auch Microsoft tut dies offensichtlich.