Wie ist mit OpenOffice?

Was ist eigentlich bei den Entwicklern von OpenOffice los?

Da rufen einige des OpenOffice-Teams auf ihrer Website ganz öffentlich zu Spenden auf und erwecken einen Eindruck, als stünde das Projekt kurz vor dem Aus.

Und nun meldet sich die Apache Software Foundation zu Wort und behauptet genau das Gegenteil.

Oracle raus – Apache Software Foundation rein

Vor gut vier Monaten ist Oracle als Hauptinvestor aus dem OpenOffice-Projekt ausgestiegen und hat den Code an die Apache Software Foundation übergeben.

Zunächst schien alles toll zu sein, doch mittlerweile scheint nicht ganz klar zu sein, wie es denn tatsächlich um das Apache-Projekt steht.

Denn auf der deutschen Website teamopenoffice.org ruft der Verein Team OpenOffice.org e.V. auf für die Weiterentwicklung der kostenlosen Software zu spenden.

Sätze wie „Die Welt braucht eine (kosten)freie Bürosoftware – doch das Original ist in Gefahr. Das wollen wir nicht zulassen!“ klingen in meinen Ohren doch schon recht verzweifelt, oder was meint Ihr?

Das haben auch andere Blogger so gesehen und haben darüber auch dementsprechend berichtet.
Verstärkt wird das Ganze noch dadurch, dass es seit Januar 2011 kein neues Release von OpenOffice mehr gegeben hat.

LibreOffice sorgt für Wirbel

Für weitere Spekulation eignet sich auch noch der Punkt LibreOffice. Denn nachdem sich unzufriedene OpenOffice-Entwickler abgespalten haben, um ihren eigenen Ableger zu entwickeln, scheint der Ableger das Original im rasanten Tempo abzuhängen.

Man höre und staune, aber obwohl LibreOffice erst ein Jahr lang existiert, wurden bereits viele (heise sagt sogar die meisten) Linux-Distributionen von OpenOffice auf LibreOffice umgestellt. Und das finde ich schon wirklich beachtlich.

Zudem ist es von den Machern geplant im nächsten Jahr eine Browser und eine Tablet-kompatible Variante herauszubringen.

Apaches Gegendarstellung

Nun hat sich aber auch die Apache Software Foundation dazu geäußert. Und die zeichnen ein vollkommen anderes Bild.

Sie behaupten nämlich, dass sich das Projekt auf einem guten Weg befindet. Sie zeigen in ihrer Stellungnahme Verständnis für das Misstrauen, welches bei vielen herrsche, die nicht mit dem „Apache Way“ vertraut sind. Dass dieser aber funktioniere, könne man an erfolgreichen Projekten wie Apache Subversion oder Apache SpamAssassin sehen.

Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. OpenOffice wird wohl nicht unbedingt demnächst beerdigt werden. Aber es sieht für mich schon so aus, als wenn OpenOffice seinen Höhepunkt gehabt hat. LibreOffice wird an seinen Platz treten und für frischen Winde in der Open Source Community sorgen (was es ja schon bereits tut).

Wenn die Apache Software Foundation OpenOffice tatsächlich wieder richtig nach vorne bringen will, dann muss es wirklich viel Energie investieren, was sich für mich momentan aber nicht abzeichnet.

Comments
  1. Ben