Zugespielter Staatstrojaner sorgt für Aufregung und entlarvt Politker

Dem Chaos Computer Club wurde eine Version des sogenannten Bundes- oder auch Staatstrojaner zugespielt.

Was eine Analyse des CCC aber ergab, ist wirklich beunruhigend – die Meinung einer Politker über den Chaos Computer Club aber auch…

Der Staatstrojaner

Lange wurde über das staatlichen Spionageprogramm diskutiert: Darf der Staat Computer mit eigenen Programmen infizieren? Wenn ja, was soll so ein Programm dürfen? Und noch eine Menge mehr.

2008 hat das Bundesverfassungsgericht schließlich ein Urteil gesprochen worin es rechtliche Hürden für so eine Online-Durchsuchung festlegt. Damit schuf es gleichzeitg auch das „Grundrecht auf Gewährleistung der Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme“.

In diesem Grundrecht wurde unter anderem auch die Online-Durchsuchung behandelt, die grundsätzlich einer richterlichen Anordnung bedarf.

Programme nachladen

Jetzt wurde dem Chaos Computer Club (kurz CCC) eine Version dieses Bundestrojaner anonym zugespielt. Und hier hat nun dere Analyse ergeben, dass dieses Programm nicht nur das Abhören ermöglicht und damit auch gegen das Urteil des Verfassungsgerichts verstößt.

Laut des Chaos Computer Club kann der Bundestrojaner auch weitere Softwareprogramme über das Internet nachladen, welche dann dementsprechend weitere Funktionen ausführen können.

Nach dem Urteil des CCC sei der Trojaner von vornherein darauf ausgelegt gewesen, weitere Programme nachzuladen, die dann dementsprechend Daten durchsuchen, auslesen und modifizieren könnten. Auch das Fernsteuern von Kameras und Microphonen wäre natürlich mit den passenden Programmen dann möglich ein sogenannter großer Lausch- und Spähangriff.

Sicherheitslücken

Aber noch ein ganz anderes Problem als das Nachladen von Programmen durch den Bund sind ein großes Problem dieses Trojaners.

Ein weiteres Risiko ist die Umsetzung dieses Spionageprogramms. Denn die Analyse hat auch extreme Sicherheitslücken aufgedeckt, die durch die Installation des Programms entstehen.

Denn es gibt keinerlei Sicherheitsabfragen. So sind die Kommandos an den Trojaner vollkommen unverschlüssel. Und bei der Annahme von Befehlen durch den Trojaner werden keinerlei Authentifizierungen abgefragt.

Hierdurch könnte natürlich nicht nur der Bund oder das Land den Trojaner steuern. Auch dritte Personen können die Funktionen des Bundestrojaners nutzen und den Compute ausspähen. Sogar das Übermitteln gefälschter Daten an die Behörden seien kein Problem. Was dies bedeutet, kann sich wohl jeder vorstellen.

Stimmen und Stellungnamen aus der Politik

Mitllerweile hat sich die Politik dazu gemeldet. So sagt das Bundesinnenministerium, dass das BKA hat den durch den CCC dargestellten Trojaner nicht eingesetzt habe, und es handele sich nicht um einen sogenannten Bundestrojaner.

Auch wenn das der Wahrheit entspricht, ist es ja kein Dementie, dass dieser Trojaner nicht doch ein staatlicher Trojaner ist. Schließlich gibt es für jedes Bundesland eigene Varianten des Trojaners, die dort vom LKA (oder wem auch immer) eingesetzt werden.

Wozu mir aber wirklich nichts mehr einfällt sind die Meinungen einiger Politiker zu den Vorwürfen des Chaos Computer Club. So wird der CSU-Politikers Hans-Peter (Erich) Uhl aus seinem Umfeld mit den Worten zitiert:“Da entwickelt das Bundesinnenministerium für den rechtsfreien Raum Internet ein rechtsfreies Programm und die langhaarigen Computer-Nerds regen sich immer noch auf“ (Quelle: Citynet-mv)

Da scheint ja einer ganz schlau zu sein…

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