ELENA – Zahlt die IT-Branche die Zeche?

Paragraphenzeichen Gestern wurde das niegel nagel neue elektronische Entgeltnachweisverfahren (kurz ELENA) nach wenigen Monaten Betrieb bereits wieder abgeschafft.

Was natürlich meine vollkommene Zustimmung bekommt hat aber auch einen negativen Beigeschmack. Denn hier werden die Softwarehersteller von Finanzsoftwareanwendungen wie Spielbälle benutzt.

ELENA

Mit Hilfe des ELENA-Verfahrens (elektronisches Entgeltnachweisverfahren) sollten ab 2012 Einkommensnachweise elektronisch erfolgen.

Dabei sollten regelmäßig neben den Entgeltnachweisen auch noch andere Daten wie
Name, Geburtsdatum, Versicherungsnummer, Adresse, Fehlzeiten, Abmahnungen und Anmerkungen zu möglichen „Fehlverhalten“ übermittelt werden.

Zugriff hätte dann die Agentur für Arbeit gehabt wie auch andere öffentliche Stellen.

Bereits im Januar wurde das Verfahren in Betrieb genommen, sodass die ersten Unternehmen ihre Daten elektronisch übermittelten.

Kritik an dem elektronischen Entgeltnachweisverfahren

Dass sich hierbei die Datenschützer zu Wort melden, war ja vorauszusehen und ist auch gut so. Und so haben diese sich nun gestern durchsetzen können und haben das komplette System wieder gekippt. ELENA wird eingestampft und alle bereits übermittelten Daten sollen schnellstmöglich gelöscht werden.

Was dabei aber vollkommen vergessen wird, sind die ganzen Investionen, die bereits getätigt wurden. Schließlich mussten ja bereits zum Januar funktionsfähige Finanzprogramme vorhanden sein, damit die Daten überhaupt elektronisch übermittelt werden können.

Software schon längst entwickelt

Und diese wurden natürlich schon längst von den Softwareentwicklern der unterschiedlichsten Finanz-Softwareherstellern entwickelt. Schließlich gibt es ja nicht nur SAP sondern auch viele kleine mittelständische Unternehmen, die Finanzsoftware anbieten.

Und weil so eine Anbindung nicht mal eben irgendein Zweizeiler ist, den ein Praktikant mal eben in der Frühstückspause programmiert, stecken da natürlich bereits schon echte Investionen hinter.

Deshalb wäre es ein echt starkes Stück, wenn die IT-Unternehmen jetzt einfach so auf den Kosten sitzen gelassen werden.

Versteht mich nicht falsch, ich finde es gut, dass ELENA gekippt wurde. Aber wenn die Politiker so etwas dermaßen versaubeuteln, dann kann es nicht sein, dass die IT-Unternehmen nachher alles ausbaden müssen.

Oder was denkt Ihr? Hab ich da vielleicht einen Gedankenfehler?

Comments
  1. Moritz
  2. Tim