Warum Microsoft Skype kaufte
Vor kurzem hatte Microsoft den Kauf des Internettelefonriesen Skype verkündet.
Schnell kamen auch die ersten Gerüchte auf, weshalb Microsoft dies getan haben könnte.
Ein großes Gerücht, das häufig zu hören ist, ist eine mögliche Integration von Skype in Microsofts E-Mail-Client Outlook.
Skype in Outlook
Outlook gilt bereits jetzt schon weltweit als am meist genutzter E-Mail-Client. Durch eine Integration von Skype würde dies seinen Marktanteil noch weiter ausbauen und zu ganz neuen Möglichkeiten führen (auch für Microsoft).
Hier aber erst einmal ein paar Fakten, von denen Microsoft auf jedenfall schon einmal durch den Skype-Zukauf profitiert:
- Skype hat 500 Millionen registrierte Nutzer, die kostenlos untereinander kommunizieren können.
- Skype gibt es aktuell für fast jedes moderne Betriebssystem – z.B. Mac OS, Linux, Symbian, iOS, Android oder Fernseher.
- SkypeIn: Anrufe aus Festnetz auf Skype. Solange man eine Internetverbindung zum Login-Server von Skype hat, ist man unter der gleichen Rufnummer ortsunabhängig erreichbar.
- SkypeOut: Es können aus Skype Festnetzanschlüsse kostenpflichtig angerufen werden. 2010 wurden insgesamt 12,8 Milliarden Minuten über SkypeOut telefoniert, an denen Microsoft nun mitverdient.
- Marktvorsprung im Bereich die Video-Telefonie. Abhängig von der zur Verfügung stehenden Bandbreite wird die Übetragungsqualität dynamisch anpassen. Im besten Fall ist sogar HD-Qualität möglich sein.
- Das Skype-Protokoll ist proprietär und wird seit Jahren gut gehütet. Microsoft hat nun logischerweise exclusiv vollen Zugriff darauf.
Wenn ich mir nun Skype in Outlook vorstelle, würde dies eine zentrale Kommunikationsplattform für ein mobilen Büros bedeuten: E-Mail, Chat-Messanger, Telefon und Video-Konferenz – alles in einer Applikation und vollkompatibel. Und das für einen echt günstigen Preis, schließlich sind alle Gespräche innerhalb der Skypewelt sogar kostenlos.
Sinneswandel in der IT-Administration
Auch wenn Skype bereits jetzt schon oft im Business-Bereich anzutreffen ist, so wird es derzeit doch noch von vielen IT-Abteilungen nicht gerne gesehen.
Durch die offizielle Integration in Outlook würde sich dies auf anhieb ändern. Denn nicht nur, dass Skype auf Anhieb auf vielen Computern mehr zur Verfügung stehen würde, auch die IT-Administrationen müssten sich überlegen, wie sie ein Ausgrenzen von Skype noch begründen. Der Einsatz im Business-Bereich würde dadurch auf jeden Fall noch einmal kräftig zunehmen.
Vielleicht denken jetzt viele, was das für Microsoft bring. Aber eines darf nicht vergessen: Jeder Anruf von Skype auf eine Festnetznummer führt direkt zu Umsatz bei Microsoft.
Ich kann mir jedenfalls sehr gut vorstellen, dass Microsoft damit richtig was bewegen kann. Ob der Kaufpreis von 8,5 Milliarden US-Dollar allerdings gerechtfertigt ist, steht auf einem ganz anderen Blatt und kann sicher erst in einigen Jahren mit Sicherheit beantwortet werden.
Was haltet Ihr von dieser Kombination?