Googles Glaubwürdigkeit beim Datenschutz
Als letztes Jahr Google mit seinem Dienst Streetview in Deutschland starten wollte, gab es großen Ärger bezüglich der Speicherung von WLAN-Daten bei.
Obwohl Google Besserung gelobte, wiederholte sich jetzt wieder das Spielchen, nur dieses Mal nicht in Deutschland, sondern in Südkorea.
Nur ein Softwarefehler
„Google räumt Software-Fehler bei Streetview ein und stoppt WLAN-Scans“ – solche und ähnliche Überschriften konnte man vor einem Jahr Dutzende Male im Internet und in den Printmedien lesen.
Datenschützer hatten festgestellt, dass die Streetview-Autos WLAN-Daten aufzeichneten, die sie während ihrer Fahrt aufzeichneten. Google schob dies auf einen Softwarefehler und gelobte Besserung. Die Daten würden alle gelöscht und der Fehler behoben werden. Erst dann würden Fahrten fortgesetzt werden.
Und wie wir ja wissen, wurden sie es ja auch (erst vor wenigen Wochen sind sie sogar ganz in der Nähe von meinem Zuhause unterwegs gewesen, das aber nur am Rande). Und so sollte man doch meinen, dass das Problem behoben wurde.
Denkste! Ein Jahr später muss man Identisches aus Südkorea hören. Dort wurde sogar die Justiz eingeschaltet und Google Büros durchsucht, weil auch dort Streetview-Autos Daten ungesicherter WLAN-Netze aufzeichneten. Und auch in Südkorea wird dies einem Softwarefehler in die Schuhe geschoben. Aber da hört es langsam auf. Mir tut nicht nur langsam die arme Entwicklungsabteilung leid, die hier ständig ihren Kopf hinhalten muss, nein langsam komm ich mir auch etwas verschaukelt vor.
Google und der Datenschutz
Schon vor einem Jahr war ich (wie wohl auch viele andere) skeptisch was diese Begründung anging. Jetzt, wo anscheinend das gleiche Problem wieder auftaucht, zeige ich Google bei der Begründung echt nur noch den Vogel.
Natürlich kann die Ursache wirklich nicht beabsichtigt gewesen sein, aber durch den erneuten Vorfall wird wohl jeder zumindest etwas Zweifel an der Begründung haben. Und selbst wenn sie wahr ist, dann darf man trotzdem dem Unternehmen ein mangelndes Verständnis für den Datenschutz unterstellen, da es ansonsten diesen Fehler in allen Fahrzeugen sofort behoben hätte und nicht nur in den deutschen.
Was haltet Ihr von dieser ganzen Sache?
tztztz… immer ihr lustigen Deutschen xD
Ein Riesenskandal machen, wenn Google eure Häuser und Wohnungen fotografiert,
WLAN Netzwerke speichert und Surfverhalten analysiert…
Fahr(t) mal selber mit dem Notebook durch die Stadt, schau wieviele offene WLAN Netzwerke vorhanden sind… ungesichert, einfach übernehmbar.
Eine Virenschleuder ohnegleichen! Selbst gesehen,
als ein Typ einfach um die Ecke parkt, sein Notebook aufdreht ein paar Programme startet und schon ne ganze Reihe von Rechnern in der Hand hat… ohne Passwort, ohne Sicherung, oftmals nichtmal mit aktiver Firewall!!!
Warum nicht offene Netze abscannen und vielleicht sogar offen legen? Sicherheitsbehörden zeigen, was auch immer?
Ist mir ehrlich gesagt lieber, eine anerkannte (Software)firma tut das,
als kriminelle Netzwerke 😉
Und überhaupt, was hat das mit Datenschutz zu tun? o.O
Für mich ist das vergleichbar, wie wenn ich meinen Namen, Adresse, Telefonnummer und persönliche Daten an irgendeine Hauswand male und mich nachher beschwere, wenn sie jemand liest xD
Was die Google Streetview Panik angeht:
wieviele „Besucher“ (wer auch immer das sein möchte, von wo, aus welchem Zweck) können einfach von eurem Haus von allen Ecken Fotos schießen? MIT Gesicht und Personen? Wieviele Satelliten umkreisen die Erde und machen Schnappschüsse, die nicht öffentlich einsehbar sind, sondern nur für bestimmte Organisationen?
Ebenfalls ohne Gesichtsfilter, schwaren Balken oder Verpixelung!
@Datenschutz: Google speichert nunmal (anonyme) Daten,
genauso wie kürzlich in den Medien Apple und neuerdings auch Microsoft.
Genauso wie es der Rewe Konzern (Billa, Merkur,…), Ikea und andere Kaufhäuser mittels Kundenkarten machen.
Sogar die Fernsehgesellschaften wissen, welche Programme wann gesehen werden.
Energieanbieter wie etwa Stromlieferanten wissen genau, wann und wieviel Strom von wem gebraucht wird…
Internet, Telefon, etc…
und das schon seit Jahren!
Warum wird in letzter Zeit so ein Wirbel darum gemacht?
so… das wars xD
Ich musste mich bloß einfach mal aussprechen ^^
angenehmen Abend und lG 🙂
Hallo IncredibleLeitman,
erst einmal vielen Dank für Deinen sehr ausführlichen Kommentar! Teilweise teile ich Deine Meinung, teilweise aber nicht.
Zunächst ging es in diesem Artikel um die Glaubwürdigkeit von Google. Das bezog sich vor allem auf die Aussage, sie würden den Fehler sofort beheben. Und das haben sie ja anscheinend nicht wirklich getan. Okay, vielleicht in Deutschland – aber wenn es, wie sie selber sagen, wirklich ein Softwarefehler(!) ist, dann sollte man davon ausgehen, dass sie diesen dann auch überall beheben und nicht nur dort, wo sich die Menschen laut beschweren.
Das zweite ist der Datenschutz. Natürlich gibt es dutzende Unternehmen, die Daten von uns gespeichert haben. Und natürlich kann jeder mit einem Laptop durch ein Wohngebiet laufen und die offenliegenden Daten auslesen. Wenn Du aber diese Daten dann an Unternehmen weiterverkaufst, dann ist das schon nicht mehr okay.
Stell dir vor, dass Du ausversehen Dein Portemonnaie im Restaurant vergessen hast. Ein anderer Kunde findet dieses, schreibt sich Deine ganzen persönlichen Daten auf und verkauft sie an Adresshändler, die diese wieder an Unternehmen verkaufen. Ist das auch okay?
So ähnlich ist das auch bei Google, nur dass der „Finder“ und das Daten-nutzende Unternehmen unter einem Dach sind.
Bei Google handelt es sich um ein gewerbliches Unternehmen, welches mit diesen Daten richtig Kapital (und auch Schaden) machen/verursachen kann. Das darf nicht vergessen werden.
Gruß
Carsten
Hallo Carsten
und danke dir auch für die Antwort auf meinen Kommentar 🙂
Ja, ich weiß, ich habe etwas über die Stränge geschlagen,
das passiert mir öfters wenn ich im Thema drinnen bin xD
Ich finde Google als Daten sammelndes und Daten nutzendes Unternehmen nicht schlimmer als wie gesagt z.B. Rewe, die mittels Kundenkarten auch das Kaufverhalten aufnehmen, analysieren und ihre Produktpalette / angebote darauf abstimmen.
Klar, wenn die Daten in die falschen Hände geraten,
oder sich das Anwendungsgebiet in dem diese gesammelten Daten verwendet werden ändert, ist sicherlich Feuer am Mann 😮
Genauso,
mein Finanzamt weiß so allerhand über mich, da ich erst kürzlich einen Gewerbeschein angemeldet habe… Kredite, Kontostand und Bankkonten, Strafregister, etc…
Die verwenden die Daten zwar angeblich auch lediglich intern
bzw. anonym für statistische Werte,
aber wer weiß?
Dein angemerktes Beispiel hinkt, wie ich finde :-s
Denn wenn ich mein Geldbörsel irgendwo vergesse, kann ich mit SICHERHEIT damit rechnen, dass irgendjemand meine Daten / Geld / Kreditkarten missbraucht 😉
(hingegen, die kleine chance, dass es jemand ungenutzt irgendwo abgibt als ehrlicher Finder halte ich für sehr gering)
Auf der anderen Seite, ist das genauso online!
Wenn ich meine online Banking Zugangsdaten und TANs irgendwo vergesse, selbes Schema.
und überhaupt,
wie du richtig sagst, kann jeder selbst offenliegende Daten auslesen… UND auch weiterverkaufen, wenn er Kunden dafür findet.
Genau wie du weiter sagst,
Google verwendet diese Daten selber und verkauft damit nicht direkt etwas
und gibt diese Daten auch nicht weiter (angeblich)
Doch was das ursprüngliche Thema mit dem „Softwarefehler“ angeht,
bin ich absolut deiner Meinung. Das ist eine irrsinnige Frechheit,
den Bürger dermaßen zu verarschen.
Wenn man sagt „sry, wir bekommens halt nicht hin“ a.k.a Sony atm xD
oder meinetwegen „uns egal, wir machen trotzdem so :p“
ist das eine Sache.
Aber rausreden, das war ein bug und dann genauso weitermachen
ist ein Skandal!
So… wieder so viel geschrieben xD
Tut mir leid, wenn ich mal anfange, kann ich nicht mehr aufhören
und die Gedanken sprudeln nur so ^^
liebe Grüße
the incredible Leitman