Microsoft wirbt für Mono

Open SourceIch war schon recht erstaunt als ich gestern die Microsoft-Seite besuchte. Dort wurde doch tatsächlich für ein neues PlugIn von Mono, der .NET-Framework Alternative, geworben.

Aber das ist nicht alles, auch MonoDevelop, eine kostenlose Open Source Alternative zum Visual Studio wurde dort ebenfalls beworben.

Mono vs. Visual Studio

Vor gar nicht allzu langer Zeit musste Microsoft noch per Gericht gezwungen werden sich anderen alternativen Technologien zu öffnen. Nun wird sogar auf der eigenen Webseite freiwillig für Konkurrenzprodukte geworben.

So wird zum Beispiel in einem Artikel auf der MSDN-Seite von Microsoft für ein PlugIn für die Entwicklungsumgebung MonoDevelop geworben. Mit diesem können Mono-Entwickler nun auch die funktionale Sprache F# nutzen.

„Ist doch klar, F# stammt doch von Microsoft“, werden jetzt vielleicht manche von Euch sagen. Ich finde das aber ganz und gar nicht klar. Denn neben der eigentlichen News wird in einem Tutorial sogar erklärt, wie Softwareentwickler dieses PlugIn in MonoDevelop einbinden müssen.

Microsoft – Vom Saulus zum Paulus?

Natürlich macht das Unternehmen das nicht ganz uneigennützig. Denn Microsoft wird verstanden haben, dass umso mehr Einsatzmöglichkeiten Technologien wie z.B. C# und andere Entwicklungstools haben, desto erfolgreicher sind sie.

So können z.B. Game-Developer nur in C# für Unity3D programmieren, weil Microsoft auf die Patentansprüche von C# und .NET verzichtet. Worauf Microsoft natürlich hofft ist, dass .NET-Entwickler wie ich dann aus Gewohnheit auf Visual Studio als Umgebung zurückgreifen und nicht das mitgelieferte MonoDevelop nutzen.

Warum zwei Frameworks?

Bleibt natürlich die Frage, warum es überhaupt zwei Frameworks und zwei Entwicklungsumgebungen geben muss. Schließlich könnte Microsoft das .NET-Framework auch für weitere Plattformen bereitsstellen.

Sicher könnten sie das. Aber Konkurrenz belebt ja bekanntlich das Geschäft.

Und außerdem hört es sich für manch einen Linux- oder Mac-Entwickler doch einfach besser an mit einer Open Source Lösung zu arbeiten als mit einem Microsoft-Produkt, oder? 😉