Online-Steuer in Frankreich – Wer muss zahlen?

SprechblasenWenn ein Staat in Geldnöten ist, dann kommt er schon manchmal auf merkwürdige Ideen.

So führt Frankreich jetzt eine Online-Steuer ein, die bereits den Kosenahmen Google-Steuer erhalten hat.

Google-Steuer

Ab dem 1. Januar 2011 soll in Frankreich eine Online-Steuer kommen. Hierbei soll 1 Prozent des Werbe-Nettobetrages an den Staat abgeführt werden.

Ursprünglich wollte Nicolas Sarkozy mit dieser Steuer direkt Google mit seinem Adwords-Werbenetzwerk treffen, was der Steuer schon im Vorwege auch den Namen „Google-Steuer“ einbrachte.

Aber dummerweise hat Google seinen Sitz nicht in Frankreich sondern in Irland, wodurch es durch den französichen Fiskus nicht belangt werden kann. Und so hat man sich kurzer Hand entschieden nicht die Werbenetzwerke direkt zu besteuern, sondern die Belastung umzubiegen.

Wer zahlt die Steuer?

Die Frage ist natürlich jetzt: Wer muss denn diesen einen Prozent abführen? Leider sind hierzu auf vielen deutschsprachigen Webseiten widersprüchlige Aussagen zu lesen.

So ist zum Beispiel auf heise zu lesen, dass Onlineeinnahmen besteuert werden. Das würde also jede Webseite betreffen, die Adsense, Banner oder ähnliches integriert haben.

Andere Webseiten berichten widerum, dass nicht die Werbeeinnahmen sondern die Ausgaben zu besteuern sind ( zum Beispiel die Zeit). Und auch die Frankfurter Rundschau schreibt vom Besteuern der Auftraggeber der Werbung. Damit würden also die Produkt- und Dienstleistungsanbieter zahlen müssen und doch nicht die Werbeflächenanbieter wie zum Beispiel der einfache Blogger.

Leider verstehe ich kein Französisch. Aber nach vielem Recherchieren bin ich der Meinung, dass tatsächlich die Werbeausgaben extra besteuert werden sollen. Außerdem werden ja die Einnahmen schon längst über die Einkommensteuer besteuert.

Folgen für Blogger und Webseitenbetreiber

Durch eine Besteuerung der Werbeausgaben könnte der Nettopreis, der bei den Webseitenbetreibern bleibt, natürlich etwas sinken. Allerdings ist ein Prozent wirklich nicht viel, sodass sich dies vielleicht gar nicht merkbar auswirkt.

Was sich aber auf jedenfall verkompliziert ist die Bürokratie. So wie man bisher mal eben einen Werbeplatz bei einer anderen Webseite mietet, könnte dies in Zukunft für Franzosen doch um einiges aufwendiger werden. Zwar kenne ich das französische Steuerrecht nicht, aber in Deutschland würde das sicher wieder ein riesiger Papiertiger werden.

Da kann man nur hoffen, dass nicht auch unsere Bundesregierung auf so eine Idee kommt…