Gefährden Apps von ARD und ZDF die Pressevielfalt?

News Letzten Dienstag schlug der Verband der Zeitschriftenverleger bei seiner Jahresbilanz wild um sich und suchte den Schwarzen Peter mal wieder bei den anderen.

Egal was man nun von den Öffentlich Rechlichen halten mag, aber ist es wirklich war, was dort ARD und ZDF vorgeworfen wird? Ich hab mir die Argumente mal genauer angeschaut.

Gefahr durch Apps und Webseiten

Es ist schon ziemlich heftig, was der Hauptgeschäftsführer Wolfgang Fürstner den Öffentlich Rechtlichen Sendern da vorwirft: Sie würden die Pressevielfalt sowie die Meinungspluralität gefährden. Außerdem schwäche die anstehende Gebührenreform weiter die deutsche Presse.

Bei seiner Kritik standen neben den Webseiten der Sender dieses Mal vorallem die kostenlosen Apps für Smartphones und Tablet-PCs, wie z.B. die geplante Tagesschau-App, im Mittelpunkt der Kritik. Zu kaum kontrollierbaren Institutionen, würden ARD und ZDF werden, denen Markt und Marktpreise egal seien, so der Geschäftführer.

Was ist an den Vorwürfen dran?

Egal ob man jetzt mit den GEZ-Gebühren zufrieden ist oder nicht, aber ein bisschen differenzierter sollte man mit solchen Vorwürfen meiner Meinung schon sein.

Natürlich haben ARD und ZDF durch die Gebühren einen geldlichen Vorteil gegenüber den Privaten. Aber diesen hatten sie schon immer. Und wenn sie nun noch zusätzlich Apps anbieten, mit denen man sich die Tagesschau auf einem iPad anschauen kann, da frag ich mich: Wo ist eigentlich das Problem?

Als es früher nur Radio und das Fernsehen gab, hat es auch niemanden gestört, dass es auf beiden Kanälen GEZ finanzierte Sender gab. Nun gibt es neue Medien wie das Internet und mobile Endgeräte, z.B. Smartphones. Warum dürfen dort plötzlich keine Angebote von ARD, ZDF etc. geben? Nur weil sie ein verstaubtes Image haben?

Die Zeiten ändern sich und die Menschen schauen eben nicht mehr soviel Fernsehen sondern informieren sich eben eher mal über das Internet oder über eine App über das Tagesgeschehen. Und da sind diese Angebote doch genau richtig.

Und das Gleichgewicht ist dort doch genauso wie in den „alten Medien“ gegeben, wenn nicht sogar mit Vorteil für die Privaten. Schließlich gab es ganz früher ja überhaupt keine privaten Sendern sondern nur öffentliche, oder? 😉

Und vom Ignorieren von Markpreisen kann wohl auch keine Rede sein. Schließlich gibt es genügend andere Apps, die ebenfalls kostenlos sind. Ganz davon abgesehen denke ich nicht, dass jemand sich lieber eine Tagesschau-App herunterlädt als irgendein Game oder etwas anderes Nachrichten-fremdes, nur weil diese kostenlos ist.

Auch Google im Visier

Aber nicht nur ARD und ZDF standen im Blickpunkt von Wolfgang Fürstner. Auch Google wurde von ihm attakiert. So stand zum Beispiel neben der Weiterverwertung von Artikeln durch News-Seiten wie Google News vorallem das von Google eingesetzte Pay per Click – System bei Internet-Werbung im Mittelpunkt. Man solle doch bitte im Web die Werbung doch genauso per View abrechnen wie in den traditionellen Printmedien.

Da sieht wohl jemand seine Pferde weglaufen…

Was ist Eure Meinung dazu?

Comments
  1. neil