Verbietet Apple nun Flash, Unity und MonoTouch für iPhone-Apps?

Softwareentwickler-NewsGroße Aufregung gibt es zur Zeit bei dem Softwarehersteller Adobe.

Nachdem Apple seine neuen Lizenzbedingungen für das „iPhone Software Developer Kit“ bekannt gegeben hatte, bezeichnete Lee Brimelow, Platform Evangelist bei Adobe, Apples Vorgehen als „erschreckend“, „feindselig“ und „verachtenswert“ (Quelle: zdnet).

Was war geschehen?

Der Hintergrund der harten Worte ist der, dass die Lizenzbedingungen des Developer Kits, welches für das neue iPhone OS 4.0 gedacht ist, nur ein Nutzen der APIs von den Programmiersprachen Objective-C, C , C++ und Javascript zulässt. Außerdem verbietet der Punkt 3.3.1 der Lizenzbedingungen die Nutzung von Tools, die Programmcode passend für ein iPhone übersetzen.

Wörtlich heißt es dort:

„Applications that link to Documented APIs through an intermediary translation or compatibility layer or tool are prohibited.“

Damit wäre nicht nur ein Nutzung von Flash auf dem im Sommer erscheinenden Betriebssystem verboten, sondern auch das Einsetzen des .NET-/Mono- Ablegers MonoTouch oder auch der 3D Game-Plattform Unity wäre untersagt.

Sollte Apple dies tatsächlich durchziehen und damit allen Drittanbietern den Hahn abdrehen, wird dies sicher große Folgen für die iPhone-, iPod- und iPad- Apps, aber auch für Apple selbst haben.

Von Microsoft lernen

Microsoft hatte damals ähnliche Bestrebungen gehabt und sich gegen Drittanbieter ab gekapselt.

Irgendwann hat man dann dort gemerkt, dass es so dann doch nicht funktioniert. Und so versucht der Softwareriese nun schon länger sich anderen Anbietern wieder zu öffnen, siehe z.B. Mono, und diesen Ruf des Eigenbrötlers hinter sich zu lassen.

Warum allerdings ausgerechnet Apple nun den gleichen Fehler machen will, das verstehe ich ganz und gar nicht.

Es ist doch ein riesiger Pluspunkt, dass Softwareentwickler verschiedenster Disziplinen Apps in ihrer Programmiersprache für das iPhone, iPod und das iPad Apps entwickeln konnten. Ein Fülle anAnwendungen, wo jeder etwas passendes finden kann, ist doch das Ergebnis! Warum also davon abrücken?

Softwareentwickler müssen bis Sommer warten

Auf dem Blog der Firma Appcelerator, die mit ihrem Entwicklerwerkzeug Titanium ebenfalls von diesen neuen Richtlinien betroffen sind, schreibt Jeff Haynie von dessen Bemühungen für eine Freigabe deren Entwicklungsumgebunge.

Allerdings schreibt der CEO auch, wie Unklar die Lage bislang ist, da die Richtlinien bis zum offiziellen Release im Sommer noch überarbeitet werden. Man wolle aber bis dahin weiterhin mit Apple so zusammen arbeiten wie bisher.

Fazit

Ich fände das schon echt heftig, wenn Apple die Drittanbieter und auch die ganze Entwickler-Community tatsächlich bis zum Sommer hinhalten würde, bis sie das OS veröffentlichen.

Ein Statement, ob und wenn wie eine Zusammenarbeit möglich sein soll, muss doch auch im Vorwege möglich sein. Bei den Unklarheiten würde ich mich als Unity-/ MonoTouch-Entwickler jedenfalls zweimal fragen, ob sich eine Neuentwicklung für ein iPhone-App noch lohnt.

Was haltet Ihr von diesen Lizenzbedingen? Kann sich das für Apple lohnen oder ist das nur eine Schnappsidee?

Oder ist das alles vielleicht sogar nur ein große PR-Veranstaltung und nachher wird es nur halb so warm gegessen wie es gekocht wird?
kick it on dotnet-kicks.de

Comments
  1. klaus_b
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