Bedenkliche App-Entwicklung: Smarthphone soll Angestellte überwachen

SprechblasenJede noch so gut gemeinte Erfindung hat auch seine Schattenseiten. Mit den Mobiltelefonen ist das natürlich nicht anders.

So hat jetzt erst kürzlich eine japanische Firma eine Möglichkeit gefunden Angestellte mit dem Smartphone zu überwachen und dabei sogar deren Tätigkeiten zu analysieren.

Bewegungssensoren unterstützen Softwareentwickler

Viele Mobiltelefone besitzen heutzutage Beschleunigungssensoren. Mit diesen kann man als App-Entwickler feststellen, ob sich der Benutzer bewegt oder wie er das Smartphone in der Hand hält.

Durch diese Informationen können dann zum Beispiel Funktionen wie das Drehen eines Bildes am Bildschirm realisiert werden, welches durch das manuelle Drehen des Telefons ausgelöst wird. Es können auch witzige Effekte durch das Schütteln des Smartphones ausgelöst werden oder man kann seine Smartphone-Games durch die Bewegung des Mobiltelefons steuern. Die Möglichkeiten sind da sehr vielfältig und Euch auch sicher bekannt.

Das überwachende Smartphone

Genau das hat sich der japanische Telekom-Konzern KDDI auch erkannt und hat eine Software entwickelt, die die Informationen dieser Bewegungssensoren mit viel höherer Genauigkeit analysiert und auswertet als bisher. Damit ist es den IT-Spezialisten nun möglich zwischen den Bewegungen des Handy-Trägers zu unterscheiden und diesen Tätigkeiten zu zuortnen.

Auf der Internetseite von heute.de wird derForschungschef vom KDDI-Konzern zitiert: „Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem wir Unternehmern die Möglichkeit bieten können, das Verhalten ihrer Mitarbeiter genauer unter die Lupe zu nehmen“.

Man könne so zum Beispiel feststellen, ob eine Reinigungskraft auch wirklich die Fenster putzt, den Boden wischt oder Papierkörbe entleert. So ist es möglich neben Bewegungsmustern sogar Handlungen zu erkennen und in einem System zu sammeln.

Fast zynisch beschreibt der fürsorgliches, „bemutterndes“ System verstanden wissen, das Arbeitgebern helfe, das Verhalten ihrer Mitarbeiter besser zu verstehen.

Reaktionen auf die Überwachungssoftware

Ich persönlich finde diese Softwareentwicklung ganz schön bedenklich. Aber auch in Japan hört man bereits die ersten kritischen Stimmen. Der japanischen Menschenrechtsanwalt Kazuo Hizumi zieht zum Beispiel Vergleiche mit Tieren oder Maschinen, die genauso überwacht werden wie die Benutzer dieser Smartphones. „Neue Technologien sind dazu da, unser Leben zu verbessern, nicht um uns auszuspionieren.“ sagt der Japaner und spricht mir damit aus der Seele.

Man kann nur hoffen, dass sich diese Neuentwicklung nicht als Kassenschlager entpuppt. Zumindest in Deutschland sehe ich da momentan relativ wenig Chancen, dass solche Überwachungen hier eingeführt werden. In anderen Ländern kann es da schon ganz anders aussehen.

Aber was denkt Ihr über diese App-Entwicklung?

Comments
  1. David K.