Was sind Technologie- und Gründerzentren und wem nutzen sie?

Fast in jeder Stadt gibt es mindestens ein sogenanntes Existenzgründer-, Technologie- oder Innovationszentrum. Sie werben mit „einem guten Netzwerk zur Wirtschaft und Industrie“, “ für Unternehmen mit innovativen Geschäftsideen“ oder „einem optimalen Umfeld für junge Unternehmen“.

Aber was steckt tatsächlich dahinter?

Was wird geboten und in wie weit kann sich so ein Institut nachteilig auswirken?

Diesen Fragen will ich mit Euch im Folgenden auf dem Grund gehen.

Zuerst einmal, was ist ein Technologie-, Existenzgründer-, Innovationszentrum?

Existenzgründer-, Innovationszentren sind Institutionen zur Unterstützung technologieorientierter (möglichst innovativer) Neugründungen und Jungunternehmen.

Häufig dienen sie der regionalen Wirtschaftsförderung und werden von Kommunen bzw. Städten, von der Privat-Wirtschaft oder auch durch eine Stiftung getragen.

Was sind die Vorteile?

Ein Technologie-, Existenzgründerzentren bieten den Unternehmen zu erst einmal günstige Räumlichkeiten mit einer guten Infrastruktur.

So sind häufig bereits größere Seminarräume, Meetingräume und technische Geräte wie Kopierer, Beamer etc vorhanden.

Natürlich sind auch sanitäre Einrichtungen vorhanden und auch ein Empfang für Kunden und Gäste ist nicht selten.

Durch die Ansammlung von Unternehmen (meist auch verschiedener Disziplinen) können große Synergie-Effekte erzeugt werden, wodurch auch gerade junge Unternehmen provitieren können.

Aber auch zu Unternehmen außerhalb des Zentrums besteht meist ein gutes Netzwerk.

Häufig wird Beratung und Coaching bei der Planung, Gründung und beim Aufbau der eigenen Firma geboten, sowie Unterstützung bei der Kapitalsuche wie auch bei der Fördermittelbeantragung gegeben.

Was sind die Nachteile?

Wo es Sonnenseiten gibt, so gibt es natürlich auch Schattenseiten. Vorallem für die Zielgruppe der wirklich innovativen Unternehmen besteht die Gefahr des Ideenklaus.

Da hier viele Menschen ein und ausgehen, und auch viele darunter sind, die gute Kontakte zu größeren Unternehmen haben, kann hier schnell eine erfolgsversprechende Idee abhanden kommen und woanders schneller realisiert werden.

Auch junge Dienstleister können darunter leiden, dass erfahrenere Unternehmer dessen Ideen aufgreifen und selber anbieten.

Für das StartUp würde das große Schwierigkeiten gleich in der Anfangsphase bedeuten, trotz einer vielleicht anfänglichen Marktlücke.

Es darf auch nicht verschwiegen werden, dass zwar die Räumlichkeiten meist günstiger sind als andere Gewerberäume, diese aber trotzdem Geld kosten.

Gerade bei Unternehmen, mit geringem finanziellen Spielraum kann dies entscheidend sein.

Außerdem sollte man bedenken, dass nicht alle Zentren gleich gut sind. Es wird zwar häufig das gleiche versprochen, aber nicht selten ungleich umgesetzt.

Fazit

Ein Technologie- bzw. Gründerzentrum kann für junge Unternehmen ein guter Einstieg in eine erfolgreiche Selbständigkeit sein.

Allerdings ist nicht Zentrum gleich Zentrum, so dass man schon genau hinschauen muss, was einem für das Geld geboten wird.

Zudem sollten Selbständige überlegen, ob solch ein Institut das eigene Unternehmen überhaupt fördert oder sogar gegebenfalls schaden kann.

Was ist mit Euch? Was haltet Ihr von solchen Zentren?