Läutet Google das Ende vom Internet Explorer 6 ein?

SprechblasenGoogle hat angekündigt bei neuen Entwicklungen die Unterstützung alter Browser, wie zum Beispiel den Internet Explorer 6, nicht weiter zu gewährleisten. Schritt für Schritt wollen Sie so Ihre Produkte den neuen technologischen Möglichkeiten anpassen und die alte Browser zurücklassen.

Kaum erscheint diese Nachricht im Web, reiben sich die Webentwickler schon die Hände in der Hoffnung, man müsse deshalb demnächst nicht mehr Besonderheiten wie die des Internet Explorers 6 und Konsorten berücksichtigen.

Ist dem wirklich so?

Zahlen und die Folgen

Der Internet Explorer 6 hat immer noch einen großen Marktanteil. So werden immer noch Zahlen von ca. 20% Marktanteil genannt, auch wenn Browser-Marktanteile natürlich je nach Quelle immer sehr variieren.

Google weiß dies und will natürlich diese Nutzergruppen nicht vergraueln. Aber warum kündigt Google dann sowas an?

Wer nutzt Internet Explorer 6?

Analysieren wir doch mal die Nutzergruppe dieses Browsers.

Dieser Browser ist bekanntlich der Standardbrowser von Windows XP und ist bereits knappe 10 Jahre alt. Die User dieses Webbrowsers setzen also anscheinend nicht gerade viel auf die neueste Webtechnologie.

Von daher ist es auch eher unwahrscheinlich, dass diese Internetnutzer zwar alte Browser aber neuartige Webanwendungen wie Google Docs and Google Sites nutzen. Außnahmen bestätigen natürlich bekanntlich die Regel.

Wer fällt hinten runter?

Zufälligerweise sind auch genau dies die Browser-Apps, die Google ohne Berücksichtigung alter Browser weiter entwickeln will, nicht Standardanwendungen wie die Google-Suchmaschine.

Dies ist auf der einen Seite natürlich für Weiterentwicklung der Webapplikationen gut, da die Programmierer bei den besagten Anwendungen auf neue, mächtigere Technologien setzen dürfen und technologisch raffiniertere Features entwickeln können.

Auf der anderen Seite wird der Internetriese kaum User mit dieser Entscheidung vor den Kopf stoßen. Denn es ist schon relativ unwahrscheinlich, dass ein User sich nicht um einen aktuellen Browser kümmert, dennoch aber auf neuartige Browser-Apps setzt (siehe oben).

Fazit

Webentwickler müssen sich wohl oder übel weiterhin mit der Browserkompatibilität bzw. -inkompatibilität rumärgern, wenn sie ihre Arbeit gut machen wollen, und zwar solange bis der XP-Anteil so weit gesunken ist, dass man tatsächlich den Useranteil dieses und anderer alter Browser vernachlässigen kann. Wie lange dies aber dauert, mag ich nicht sagen.

Google nimmt mit seiner Entscheidung sicher etwas Einfluss auf diese Entwicklung, mehr aber auch nicht. Der Suchmaschinen-Riese ist im Endeffekt eben auch nur ein Dienstleister, welcher sich an seinen Kunden orientiert und nicht umgekehrt. Und diese Kunden können je nach Webanwendung sehr unterschiedlich sein.

Soweit meine persönliche Sicht der Dinge. Was denkt Ihr darüber?

Comments
  1. Björn
  2. Carsten Seifert
  3. PHPGangsta