Insiderinfos einer Jobbörse – Mediengestalter-Jobs im Interview

Interview-SprechblasenVor einigen Monaten hatte ich die Gelegenheit mit Robert Sonnberger ein Interview zu führen, der mit seiner Firma Makandra die Internet-Jobbörse Webentwickler-Jobs.de betreibt. Nun gibt es eine weitere Stellenbörse namens Mediengestalter-Jobs.de und ich hatte abermals die Möglichkeit mit dem Geschäftsführer Informationen auszutauschen.

Und so könnt Ihr nun erfahren, was es mit dieser neuen Jobbörse auf sich hat, welche Skills von Euch zur Zeit am Arbeitsmarkt am meisten gefragt sind und warum auch Selbständige und Freelancer aus dem IT-Bereich mal einen Blick in die Jobbörsen werfen sollten.

1. Hallo Herr Sonnberger, das Jobportal Webentwickler-Jobs hat vor kurzem eine kleine Schwester mit dem Namen Mediengestalter-Jobs erhalten. An wen ist diese neue Stellenbörse gerichtet?

Hallo Herr Seifert, ja das stimmt – obwohl ich die neue Jobbörse nicht als „kleine“ sondern als „junge“ Schwester bezeichnen würde. Mediengestalter-jobs.de bietet eine eigenständige Plattform für alle alle Gestalter, Grafiker, Illustratoren, Cutter, Digital Artists – kurz an alle Kreativen am Computer und Firmen mit Bedarf an solchen Personen.

2. Ich kann mir vorstellen, dass die Grenze zwischen den Zielgruppen der beiden Jobportale nicht ganz eindeutig zu ziehen ist. Wo würden Sie persönlich diese sehen?

Nach unserer Erfahrung sind sich lediglich die jobanbietenden Firmen oft nicht sicher, ob sie eher einen Entwickler oder einen Gestalter suchen. Die Jobsuchenden wissen dafür meist sehr genau, zu welcher der beiden Gruppen sie sich zählen. Um dem Jobanbieter deswegen die Entscheidung für die eine oder andere Jobbörse zu erleichtern, sind beide Jobbörsen miteinander verbunden. In dem Formular für neue Job-Angebote können die passenden Kategorien ganz einfach jobbörsenübergreifend ausgewählt werden. Und je nach Auswahl erscheint dann das Job-Angebot auf der einen, auf der anderen oder auf beiden Jobbörsen.

3. Der administrative Aufwand ist bei zwei Jobbörsen natürlich höher als nur bei einer. Warum haben Sie sich dennoch dazu entschieden eine zweite Jobbörse zu erstellen, anstatt die Zielgruppe für das bestehende Portal einfach zu vergrößern?

Um dem Anspruch der eigenständigen Zielgruppe der Kreativen gerecht zu werden, haben wir nicht einfach noch drei weitere Kategorien an das webentwickler-jobs.de Menü gequetscht. Wir haben mit mediengestalter-jobs.de eine vollwertige Nischen-Jobbörse für Kreative geschaffen. Und ehrlich gesagt, ist der tägliche Pflegeaufwand auch für zwei Jobbörsen nicht besonders hoch. Das mag aber auch daran liegen, dass wir im Hintergrund inzwischen ein eigenes Jobbörsen-System entwickelt haben, auf dem beide Jobbörsen laufen und damit einfach gemeinsam zu pflegen sind. Und die nächste Erweiterung ist schon im Ofen. Lassen Sie sich überraschen!

4. Wie verlief der Start von Mediengestalter-Jobs.de?

Der Start verlief traumhaft. Wir bekommen von allen Seiten viel Zuspruch. Ich denke die aktuellen Jobangebote sprechen für sich.
Durch den hohen Bekanntheitsgrad von webentwickler-jobs.de und die Verknüpfung der beiden Jobbörsen über das Formular für neue Job-Angebote verbreitet sich die frohe Kunde fast von allein.

5. Bei zwei Jobbörsen ist der Vermarktungswand sicher sehr groß. Wie gehen Sie hierbei vor? Präsentieren Sie die beiden Portale immer als Geschwister oder werden beide unabhängig von einander vermarktet und beworben?

Wie gesagt, die Liste unserer Marketingaktivitäten ist recht kurz. Unser Erfolgsrezept ist der hohe Nutzwert und die erfrischend einfache Oberfläche. Mit diesem Konzept rennen wir überall offene Türen ein. In der Regel vermarkten wir die beiden Portale unabhängig von einander. Die Zielgruppen überschneiden sich zwar etwas, sind jede für sich betrachtet aber doch genau so eigenständig wie jedes der beiden Portale.

5. Sie haben Ihre Portale immer in Arbeitsfelder aufgegliedert, um dem Besucher schnell die passenden Stellenangebote zu präsentieren. Welche Schwerpunktthemen bzw. Fähigkeiten sind in den Jobbörsen Ihrer Erfahrung nach am meisten gefragt?

Nach nur wenigen Wochen am Markt ist es wohl noch zu früh, um eine aussagekräftige Zwischenbilanz zu ziehen. Im Rennen um die beliebtesten Kategorien liegen aber bis jetzt Layout, Bildbearbeitung und Flash auf der einen und PHP und Typo3 auf der anderen Seite vorn. Wobei wir bei makandra natürlich unserem eigenen Favoriten Ruby on Rails fest die Daumen drücken.

6. Beide Portale bieten auch die Möglichkeit an, Aufträge für Freiberufler und Freelancer auszuschreiben. Können Sie vielleicht abschließend noch ein paar Tipps geben, was man als IT-Selbständiger bei solchen Bewerbungen besonders beachten sollte?

Der Bedarf an flexiblem Personal ist gerade nach Krisenzeiten wie dem letzten Jahr oft erhöht. Die Auftragslage ist vielleicht unsicher und viele Firmen versuchen, mit flexiblem Personal ihre Personalkapazitäten ohne langfristiges Risiko aufzustocken. Das ist eigentlich der ideale Nährboden für eine Beschäftigung als Freelancer. Ich würde in einer Bewerbung demnach die Flexibilität herausstellen und versuchen, mit mit den meinen individuellen Stärken bei der Qualifikation zu punkten. Und noch ein allgemeiner Tipp für Bewerbungen zum Schluss: Machen Sie es dem Menschen in der Personalabteilung einfach. Schicken Sie E-Mails, nennen Sie im Betreff bereits die Stellenbezeichnung und ggf. die Kennung dazu. Sprechen Sie den Empfänger mit Namen an und schreiben Sie nicht zu viel Text in die E-Mail selbst. Hängen Sie ein (!) mehrseitiges PDF kleiner 2MB an, welches vor allen anderen Inhalten ein Deckblatt und/oder Anschreiben enthält und vermerken Sie auf jeder Seite des PDFs die Seitennummerierung und Ihren eigenen Namen. Der Empfänger wird sich das PDF in der Regel ausdrucken und dann soll ja nicht gerade die wichtige zweite Seite ihres Lebenslaufs oder das eingescannte Empfehlungsschreiben auf dem Weg vom Drucker zum Abteilungsleiter verloren gehen.

Vielen Dank für dieses Interview, Robert Sonnberger!

Im ersten Moment war ich verwundert, dass die beiden Jobbörsen nicht in einer vereinigt wurde. Die Erklärungen von Robert Sonnberger haben mich aber überzeugt und ich halte sie mittlerweile für absolut richtig.

Gerade deren selbst entwickelte Plattform für die Jobbörsen ist ein gutes Beispiel dafür, dass eine vernünftige Planung vor dem Start eines Projektes nachträglich viel Zeit sparen kann.

So ist das Aufsetzen einer weiteren Jobbörse aus deren Sicht mit weitaus weniger Aufwand verbunden, als wenn man jedes Mal ein komplett neues Projekt aus dem Boden stampfen müsste. Das nenne ich Weitsicht 🙂

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