Die Zukunft der Rich Internet Applications – Adieu Flash und Silverlight

Microsoft hat gestern die Website Silverlight.net abgeschaltet.

Ist dies der Beginn vom Ende des Rich Internet Application Frameworks? Und was ist mit Flash?

Silverlight.net abgeschaltet

Nachdem die alte Internet-Heimat von Silverlight abgeschaltet ist, werden Entwickler nun auf eine neu eingerichtete MSDN-Seite weitergeleitet.
Wer also Deeplinks auf Unterseiten des Portals gesetzt hat, sollte kontrollieren inwiefern diese noch funktionieren.

Bereits am 2.Oktober wurde diese Umzug angekündigt, nun wurde er auch tatsächlich vollzogen. Damit ist aber noch lange nicht das definitive Ende des Frameworks näher gerückt.
Da Microsoft eine Unterstützung von 10 Jahren für Silverlight gewährleisten will, wird Silverlight 5 (letztes Jahr erschienen) bis mindestens 2021 unterstützt.

Allerdings bedeutet dies nicht, dass es auch in den nächsten Jahren nennenswerte Updates geben wird (Sicherheitspatches mal außen vor).

Rich Internet Applications

Wer über die Zukunft von Silverlight nachdenkt, der sollte sich generell Gedanken über Rich Internet Applications und damit auch über den Mitbewerber Adobe Flash machen.

Diese haben ja bereits die Mobileplayer-Entwicklung eingestellt und auch einige andere Randprodukte wie das Flex-SDK abgestoßen. Bei Adobe wird sich also nur noch auf den klassischen Desktop-Computer konzentriert. Wenn man sich jetzt aber vor Augen führt, dass immer mehr Privatanwender dem PC den Rücken kehren und auf mobile Geräte wechseln, muss man sich natürlich ernsthaft fragen, wofür Flash dann überhaupt noch gebraucht wird. Der normale Konsument fällt jedenfalls weg.

Flash wie auch Siverlight könnten dann im B2B-Bereich noch als Anwendungsframeworks genutzt werden, entweder innerhalb oder aber auch außerhalb des Browsers (Adobe AIR), aber eben auf dem Desktop-PC. Aber auch dies ist aus meiner Sicht nicht von Dauer.

Das Ende auf dem Desktop

Denn bereits beim neuen Windows Betriebssystem Windows RT ist hier schon Schluss. Zum einen werden Browser-Plugins nicht unterstützt. Und zum anderen können auf Windows RT Geräten ausschließlich Windows Store Apps genutzt werden. Und diese nutzen eben nun mal kein Adobe AIR.

Von Adobe könnte man hier also höchstens nur noch die Entwicklungswerkzeuge nutzen, die dann die programmierten Apps im richtigen Format bereitstellen. Für mehr bräuchte man Adobe aber auch nicht.

Und genau vor diesem Problem wird auch Silverlight stehen: Silverlight wird in Zukunft einfach nicht mehr benötigt.

Die Zukunft der Browser-Anwendungen

Natürlich gibt es nicht nur Windows RT, sondern auch das „normale“ Windows 8. Aber der Weg, wohin die Reise in Zukunft geht, wurde mit Windows RT vorgezeichnet, da bin ich mir ziemlich sicher.

Wer momentan Rich Internet Applications mit Flash oder Silverlight entwickelt, wird dann in Zukunft, je nach Anwendungsfall und Funktionsansprüchen, entscheiden, ob er/sie eine Web-App mit HTML 5, Javascript und CSS3 entwickelt oder gleich eine App für die jeweilige Plattform programmieren muss.

Microsoft hat ja hier bereits die ersten Schritte getan, indem man Windows Store Apps eben auch mit den genannten Web-Standards entwickeln kann und eben nicht nur mit den bekannten .NET-Sprachen.

Aber was denkt ihr über die Zukunft von Silverlight und Flash?

Comments
  1. breakpoint
  2. Christian Höfer