Handelskette Comet soll 94.000 Windows-CDs illegal kopiert haben

Das wird ein interessanter Rechtsstreit:

Microsoft wirft nämlich dem britischen Einzelhändler Comet Windows-Recovery-CDs selber kopiert und verkauft zu haben.

Einzelhändler als Raubkopierer?

Sowas hört man nicht alle Tage: Ein Großunternehmen soll 2008 im großen Stile Raubkopien selber erstellt und dann auch noch verkauft haben.

Genau genommen hat der britische Einzelhändler Comet Vista- und XP-Computer und Laptops in seinen Geschäften in Großbritannien verkauft. Diesen Rechnern lagen aber keine Recovery-CDs bei, sondern sie lagen in Imageform auf der Festplatte.

Um eine Recovery-CD zu erhalten, hätten die Kunden also das Image selber auf eine CD brennen müssen oder sich eine Recovery-CD bei einem Händler für 30 bis 60 englisch Pfund kaufen müssen.

Comet hat darauf hin ohne Absprache mit Microsoft die Recovery-CDs einfach selber hergestellt und diese dann für 14,99 Pfund an seine Kunden verschickt. Laut Microsoft sollen hierbei insgesamt 94.000 CDs erstellt und verkauft worden sein.

Auslegungssache?

Während Microsoft deshalb natürlich von Raubkopien spricht und auch gerichtliche Schritte einleitet, bleibt Comet entspannt.

So behauptet das wirtschaftlich angeschlagene Handels-Unternehmen, dass das Produzieren von Recovery-CDs aus deren Sicht in keinster Weise das geistige Eigentum von Microsoft verletzten würde.

Aber ob die Richter das auch so sehen? Das kann ich mir kaum vorstellen.

Auch wenn die Begründung natürlich sehr interessant klingt, kann ich mir kaum vorstellen, dass Comet damit durchkommt. Allerdings kenne ich auch nicht die genauen Urheberrechtsbestimmungen von Großbritannien. Vielleicht gibt es da ja ein Schlupfloch, welches Comet nutzen könnte, wer weiß.

In Deutschland würde man sicherlich nicht mit so einer abenteuerlustigen Begründung durchkommen. Oder was meint ihr?

Comments
  1. Dan
  2. Andreas Knauf
  3. Jürgend
  4. Der Rechthaber