Was Android und Windows so Viren-anfällig macht
Kaspersky hat seinen Malware-Report für das erste Quartal 2011 veröffentlicht.
Vorallem Android wurde hierbei genauer unter die Lupe genommen. Ein Vergleich mit Windows sorgte bei mir dabei für besondere Aufmerksamkeit.
Warum erfahrt Ihr im folgenden.
Sicherheitsrisiken: Mensch und Technik
In dem Quartalsbericht berichtet Kaspersky von einer steigenden Schädlings-Gefahr bei mobilen Geräten wie Smartphones. Vorallem das Google OS Android fällt hier besonders auf.
Dabei traf die Kritik nicht die Betriebssysteme und dessen Hersteller, sondern auch die Nutzer dieser Geräte.
Denn gerade diese seien überhaupt nicht kritisch, wenn es um Berichtigungen der Apps ginge. So würden zum Beispiel Rechte zum Versenden von SMS-Nachrichten bereitwillig erteilt werden ohne großartig darüber nachzudenken.
Auf der anderen Seite würden aber auch die Gerätehersteller selber dazu beitragen, da sie anstatt neue Versionen häufig noch virenanfällige alte Betriebssysteme einsetzen würden. So nutzen laut Google gerade 4 Prozent aller Anroid-Nutzer die aktuell Version Android 2.3 .
Weiter trägt zu der Virenanfälligkeit die Offenheit des Betriebssystems dazu bei, dass sich Viren schneller auf das System ausbreiten können. Denn ähnlich wie Windows lassen sich auch auf Android alle möglichen Apps installieren, die auch von den unterschiedlichsten Quellen herstammen können.
Microsoft und Android
In dem Bericht führt Kaspersky insgesamt fünf Punkte auf, wo der Virenhersteller aufzeigt, warum Android ähnlich wie Windows sehr anfällig für Schadsoftware sei:
- Viele Android-Geräte würden ähnlich wie Windows mit veralteter Software, dessen Sicherheitslücken nicht geschlossen wurden, betrieben werden.
- Warn- und Hinweismeldungen beim Start wie auch bei Installationen würden von den Nutzern häufig ignoriert.
- Bei beiden Systemen steigere die Virenanfälligkeit durch die hohen Nutzerrechte (bei Windows sind es häufig Administrator-Rechte, bei Android-Systeme sind es Jailbreaks).
- Die Kommunikation der Viren mit deren Urhebern sollen bei beiden Systemen ähnlich funktionieren.
- Und, wie bereits oben erwähnt, lassen beide Betriebssysteme das Intallieren von Apps zu, die aus unterschiedlichsten Quellen und nicht nur aus dem zugehörigen App-Store stammen.
Ich finde es doch sehr auffällig, dass viele dieser Risiken eigentlich schon durch ein vernünftiges Nutzerverhalten verhindert oder zu mindest gemindert werden können.
Ob es nun das Ignorieren von Meldungen, das Betreiben des Systems mit zuvielen Rechten oder aber Nutzen von veralteter Software betrifft: Es sind Probleme, die die OS-Hersteller (Google wie auch Microsoft) kaum abstellen können. Da sind meiner Meinung nach hauptsächlich die Nutzer und Hardwareanbieter gefordert.
Und wenn dann am Ende nur die Offenheit der Systeme das eigentliche OS-Problem ist, warum Android und Windows anfälliger für Viren sind, dann ist mir das doch irgendwie sympatischer und ich pass ein bisschen mehr auf. Aber das ist wohl Geschmackssache.
Was sagt Ihr denn zu diesem Vergleich und den Schlussfolgerungen?
Guter und richtiger Vergleich.
Das Problem mit der Android-Version kann man dem Nutzer leider nicht anlasten. Ich hatte bei meinem HTC Tattoo schon nach kurzer Zeit das Problem, dass der Hersteller kein Update auf die nächste Android-Version anbietet. So kann man als Kunde auch viele neue Features (in meinem Fall die Exchange-Unterstützung) gar nicht nutzen.
Ich bin kein großer Apple Fan, allerdings hat der Itunes App-Store den großen Vorteil, dass die Apps von Apple getestet werden und somit „gefährliche“ Apps gar nicht erst in Umlauf kommen. Aber größter Unsicherheits-Faktor ist und bleibt wie immer der Mensch vor der Maschine. Ich denke dass die Risiken hier auch oftmals völlig unterschätzt werden. Die Leuten müssten mal darüber nachdenke wie viele private Daten (Fotos, Videos, Kontakte, Termine, etc.) auf Ihrem Handy zu finden sind. Ich glaube dann würde man da etwas vorsichtiger mit Berechtigungen für Apps umgehen.
Gruß
Martin